Kaum etwas ist beim Zweirad wichtiger als eine gute Bremse. Doch ABS sucht man laut einer Unfall-Studie der Allianz häufig vergebens.
Die deutsche Motorrad-Flotte hat Nachholbedarf bei der Sicherheitsausstattung. Lediglich ein Drittel der in Deutschland in Unfälle verwickelten Bikes war mit einer ABS-Bremse ausgerüstet, wie das Allianz Zentrum für Technik (AZT) bei der Analyse von 500 Motorrad-Crashs ermittelt hat. 13 Prozent der leichten und 10 Prozent der schweren Krafträder hatten demnach eine Kombinationsbremse, die gleichzeitig auf Vorder- und Hinterrad wirkt, ein kurventaugliches ABS war bei knapp sechs Prozent der verunfallten Motorräder vorhanden. Das Durchschnittsalter aller Maschinen betrug über 12, das der Zweiräder ohne ABS über 20 Jahre.
Ein ABS, das das Blockieren der Räder und somit das unkontrollierte Rutschen verhindert, ist seit 2017 Vorschrift bei Motorrädern. Kleine Maschinen dürfen alternativ mit einer Kombinationsbremse ausgerüstet sein.
Motorradfahrer stellen etwas mehr als die Hälfte der im Straßenverkehr getöteten Zweiradfahrer. Bei rund 35 Prozent der Unfälle mit Personenschäden handelt es sich um Alleinunfälle, in 56 Prozent der Fälle ist der Biker der Hauptverursacher. Einer der wichtigsten Ursachen für Crashs ist nicht angepasste Geschwindigkeit. Die Verletzungsschwere ist in den vergangenen Jahren gestiegen, 2021 betrug der Anteil der Schwerverletzten an allen Verunglückten 33 Prozent. Die Ursache für diese Entwicklung ist laut AZT nicht bekannt. (SP-X)