Winter legt Verkehr teilweise lahm

Zahlreiche Unfälle

Der zurückgekehrte Winter hat besonders im Norden Deutschlands nicht nur die Autofahrer ausgebremst. Auf den Autobahnen wurden warme Getränke gereicht.

Der Winter hat sich vor allem im Norden Deutschlands am Dienstag mit Eis und Schnee zurückgemeldet. Im Raum Hannover und anderswo in Niedersachsen ging zeitweise fast nichts mehr. Ein Mann starb. Busse fuhren nur noch eingeschränkt, der Verkehr staute sich auf einigen Autobahnen Dutzende Kilometer weit. Bundesweit krachte es tausende Male. Ärger gab es am Flughafen Frankfurt: Dessen Chef Stefan Schulte wies Vorwürfe zurück, der Winterdienst der Betreibergesellschaft Fraport sei mangelhaft. Vor allem der Hauptkunde Lufthansa hatte heftig kritisiert, dass Flugzeuge nicht schnell genug enteist wurden.

40 Kilometer Stau auf der A2

In Niedersachsen starb am Morgen ein 35-Jähriger, der mit seinem Auto auf glatter Straße ins Schleudern kam und gegen einen Baum prallte. Der Verkehr staute sich allein auf der A2 bei Bad Nenndorf auf mehr als 40 Kilometern Länge, weil Lastwagen quer standen. Die ausharrenden Menschen bekamen warme Getränke und Decke gebracht.

Bei der Verkehrsmanagementzentrale (VMZ) in Hannover hieß es am Morgen: "Um Hannover herum ist alles dicht, in der Nacht hat der Verkehr gestanden." In Richtung Berlin kippte in Höhe der Ausfahrt Herrenhausen ein Tanklaster um und blockierte die Fahrbahn. In einigen Regionen fiel die Schule aus. Auf der A1 standen Autos und Lastwagen zwischen Hamburg und Bremen am Vormittag zeitweise auf mehr als 30 Kilometern Länge.

1,5 Millionen Euro Sachschaden in NRW

In Nordrhein-Westfalen krachte es allein in der Nacht mehr als 700 Mal, meist blieb es bei Blechschäden. Zwei Menschen wurden schwer, 26 leicht verletzt. Der Sachschaden liege bei rund 1,5 Millionen Euro, teilte die Landesleitstelle der Polizei in Duisburg am Morgen mit.

Vor allem auf den Autobahnen richtete das Winterwetter Chaos an, vielfach stellten sich Sattelzüge an Auffahrten quer. Auf A1, A45 und A524 gab es insgesamt vier Vollsperrungen. Stellenweise hatten selbst die Räumfahrzeuge Probleme. Gegen Mittag meldete die Polizei noch 55 Staus mit bis zu 15 Kilometern Länge.

Stabile Lage im Süden und Osten

Auch in Hessen gab es einige Schwierigkeiten, vor allem auf den Autobahnen in Westhessen und im Rhein-Main-Gebiet. In Rheinland-Pfalz musste die Autobahn 61 bei Frankenthal Richtung Norden für mehrere Stunden gesperrt werden. Der Fahrer eines Sattelzuges hatte die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren - die Zugmaschine durchbrach die Leitplanke und steckte in einem Hang fest. Der Auflieger stellte sich quer und blockierte die Fahrbahn.

Im Süden und Osten des Landes blieb der Verkehr von größerem Chaos verschont. Zwar krachte es auch dort öfter, insgesamt aber deutlich seltener als an vergangenen Tagen. Auch die Deutsche Bahn meldete zunächst keine größeren Probleme auf den Fernstrecken. "Der Verkehr läuft stabil", sagte ein Sprecher in Berlin.

Schlechte Aussichten

Auch in den nächsten Tagen wird es wohl Verkehrsprobleme geben. Für Sachsen gab der Deutsche Wetterdienst am Mittag eine Unwetterwarnung aus. Von starkem Schneefall und Schneeverwehungen seien vor allem das Erzgebirge, die Hochlagen des Vogtlandes sowie das Zittauer Gebirge betroffen. Bis zum Mittwochnachmittag könnten bis zu 40 Zentimeter Schnee fallen. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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