Roboterautos dürfen bald schneller als 60 km/h fahren

Pläne der UNECE

Roboterautos dürfen bald schneller als 60 km/h fahren
Danke des Drive Pilot kann sich der Fahrer vom Verkehr abwenden. © Mercedes

Autonome Fahrzeuge dürfen bisher maximal nur 60 km/h schnell fahren. Dieses Limit soll nun aber mehr als verdoppelt werden.

Das sieht eine Einigung der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen (UNECE) vor. Sie hat sich darauf verständigt, die Höchstgeschwindigkeit für Roboterfahrzeuge von bislang 60 auf 130 Kilometer anzuheben.

Auch Spurwechsel sollen dann erlaubt sein. Die Pläne müssen Ende Juni noch vom UNECE-Weltforum für die Harmonisierung von Fahrzeugvorschriften bestätigt werden, in Kraft treten könnte die Regelung Anfang 2023.

Drive-Pilot bis Tempo 60

Das Tempo-60-Limit gilt zum Beispiel bislang auch für den autonomen „Drive Pilot“, den Mercedes als weltweit erster Hersteller in S-Klasse und EQS anbietet.

Die Technik der Limousinen erlaubt auf bestimmten Autobahn-Teilstrecken sogenanntes automatisiertes Fahren auf Level 3. Während der Computer lenkt, bremst und beschleunigt, darf der Mensch hinterm Steuer den Blick dauerhaft von der Straße abwenden – etwa zum Zeitunglesen. Ein Eingriff in die Fahrt muss aber jederzeit binnen Sekunden möglich sein. Aktuell ist dies nur bei Stau oder zähflüssigem Verkehr möglich, künftig wäre es auch bei Reisetempo erlaubt.

Etliche Einschränkungen

Das System von Mercedes bietet derzeit aber noch weitere Einschränkungen als die Beschränkung auf die Höchstgeschwindigkeit von Tempo 60. So braucht es ein vorausfahrendes Fahrzeug, damit das System auch funktioniert. Zudem funktioniert das System nicht bei Dunkelheit und steht auch nicht zur Verfügung, wenn das Auto sich vor einem Tunnel befindet. Auch bei schlechten Witterungsverhältnissen wie Schneefall oder Regen steht der Drive Pilot nicht zur Verfügung.

Das System kann derzeit für die S-Klasse zum Preis von 5000 Euro bestellt werden, für den EQS kostet es rund 7500 Euro, da beim Elektroflaggschiff von Mercedes noch das Fahrassistenzpaket Plus bestellt werden muss.

Auch viele andere Hersteller arbeiten am autonomen Fahren. VW plant zusammen mit seinem Tochterunternehmen Moia ab 2025 den ID.Buzz als autonomes Fahrzeug in Hamburg fahren zu lassen. Dann soll sich das Fahrzeug auf Level 4 bewegen. Derzeit werden die Straßen, auf dem die Fahrzeuge fahren sollen, für exaktes Kartenmaterial vermessen. (AG/SP-X)

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