Autonomes Fahren: UN beschließt Regeln für Level 3

Autonomes Fahren: UN beschließt Regeln für Level 3
Autofahrer sehen das autonome Fahren weiter auch mit Skepsis. © dpa

Das autonome Fahren war lange das große Thema in der Autoindustrie. Zuletzt ist es etwas in den Hintergrund getreten. Nun hat die UN Regeln für Fahrten auf Level 3 verabschiedet.

Die nun vom zuständigen Weltforum für die Harmonisierung der Fahrzeugvorschriftenbei der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE) beschlossenen Vorgaben regeln insbesondere, wie die Übergabe des Steuers zwischen Fahrer und Computer ablaufen muss. Die Regelung sollen im Januar 2021 in Kraft treten.

Die Level-3-Technik erlaubt es Fahrern, dauerhaft das Steuer loszulassen und sich mit anderen Tätigkeiten als dem Autofahren zu beschäftigen. Allerdings muss ein Eingreifen jederzeit möglich sein.

Automatischer Stopp im Notfall

Derartige Autopilotsysteme, die das selbstständige Spurhalten erlauben, sollen nun künftig auf Straßen zugelassen sein, die für den Fußgänger- und Radfahrverkehr gesperrt sind. Zusätzlich müssen beide Fahrtrichtungen räumlich voneinander getrennt sein.
Für die Übergabe des Steuers von der Maschine zum Menschen gelten ebenfalls Vorgaben: So müssen etwa Unterhaltungsprogramme auf den Bordinstrumenten automatisch gestoppt werden. Im Notfall muss das Auto zudem selbstständig anhalten können, falls der Mensch die Kontrolle nicht wie vorgesehen übernimmt.

Blackbox als Vorschrift

Vorgeschrieben ist auch ein Fahrtenschreiber, der die Betriebsdaten des Fahrzeugs speichert – auch, damit bei einem Unfall die Schuldfrage geklärt werden kann. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von Vorschriften in Richtung der Hersteller zu den Themen Cybersicherheit, Typgenehmigung und technische Vorgaben. Die neue Regelung könnte der Entwicklung autonomer Fahrfunktionen für Pkw neuen Schwung geben. Bislang ist das automatisierte Fahren auf Level 3 zwar technisch bei einigen Autobauern möglich, wird aber nicht genutzt, weil es die Erfordernisse an die Sicherheit und nicht erfüllen kann. Zudem erlauben es die bisherigen Regulatorien nicht.

Zuletzt hatte BMW die Entwicklungskooperation mit Mercedes beim automatisierten Fahren eingestellt. Vor dem Hintergrund der derzeitigen konjunkturellen Rahmenbedingungen sei „der richtige Zeitpunkt für eine erfolgreiche Umsetzung der Kooperation nicht gegeben“ teilten beiden Unternehmen mit. Man wollen sich auf bestehenden Partner und Entwicklungspfade konzentrieren, hieß es. (AG/SP-X)

Keine Beiträge vorhanden

2 Kommentare

  1. „Bislang ist das automatisierte Fahren auf Level 3 zwar technisch bei einigen Autobauern möglich, wird aber aufgrund der unklaren Regulatorien praktisch nicht genutzt.“ – das ist so nicht ganz richtig. Es wird nicht genutzt, weil es die Anforderungen der funktionalen Sicherheit nicht erfüllen kann. Diese gelten auch weiterhin.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein
Bitte geben Sie Ihren Namen ein