Uber: Millionen-Nachzahlung an Fahrer

Pro Fahrer rund 900 Euro

Uber: Millionen-Nachzahlung an Fahrer
Ex-Uber-Chef Travis Kalanick. © dpa

Uber muss nach den Fahrern in Philadelphia auch die New Yorker Fahrer richtig entlohnen. Neben den Millionenzahlungen muss sich der Fahrdienstvermittler noch mit Vorwürfen der Diskriminierung und Sexismus stellen.

Uber hat zweieinhalb Jahre lang den Anteil seiner New Yorker Fahrer am Fahrpreis falsch berechnet und muss jetzt Millionen nachzahlen. Der Fahrdienstvermittler holte sich seinen Anteil von rund 25 Prozent nicht wie vereinbart nach Abzug aller Steuern, sondern vom Bruttoerlös, wie das Unternehmen einräumte.

Pro Fahrer werden im Schnitt 900 Dollar fällig, erklärte die für Nordamerika zuständige Managerin Rachel Holt dem «Wall Street Journal» und dem Finanzdienst Bloomberg.

Nachzahlungen auch in Philadelphia

Uber nennt zwar keinen Gesamtbetrag. Aber da eine Vereinigung unabhängiger Fahrer davon ausgeht, dass in New York rund 50.000 Menschen für Uber Fahrgäste befördern, könnte die Rechnung 45 Millionen Dollar erreichen.

Einen ähnlichen Fehler räumte Uber kürzlich auch in Philadelphia ein und musste mehrere Millionen Dollar nachzahlen. Das Problem wurde dem Unternehmen zufolge beim Erstellen einer detaillierteren Abrechnung für Fahrer entdeckt.

Uber-Chef Kalanick in der Kritik

Uber tappt gerade aus einer Negativ-Schlagzeile zur nächsten. Bereits im Januar sagte die Firma zu, an Fahrer 20 Millionen Dollar auszuschütten, nachdem die Handelsbehörde FTC Uber vorwarf, die Verdienstaussichten übertrieben zu haben.

Nach Vorwürfen einer Software-Entwicklerin prüft das Unternehmen tiefgreifend Fälle von Diskriminierung und Sexismus. Mitgründer und Chef Travis Kalanick musste versprechen, erwachsener zu agieren, nachdem das Video seiner hitzigen Diskussion mit einem Uber-Fahrer veröffentlicht wurde. (dpa)

Vorheriger ArtikelUS-Justiz verklagt auch Fiat Chrysler wegen Abgas-Betrugs
Nächster ArtikelIG Metall protestiert gegen Machtübernahme von Investor bei Grammer
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden