Der ADAC hat beim besten Tunneltest-Ergebnis als schlechteste Note „gut“ vergeben. Der klassenbeste Tunnel aus fünf europäischen Ländern befindet sich auf der Autobahn A 71.
Der ADAC hat das beste Ergebnis seit Bestehen der Tunneltests im Jahr 1999 notieren können. Unter den in diesem Jahr getesteten 20 Röhren aus fünf europäischen Ländern schnitt kein Tunnel schlechter als mit „gut“ ab. Insgesamt wurde sogar 14 Mal die Note „sehr gut“ vergeben.
Ostdeutsche Tunnel führen Feld an
Den Spitzenplatz sicherte sich dabei der deutsche Tunnel Berg Bock auf der A 71 (Erfurt - Schweinfurt) bei Suhl. In den beiden 2002 eröffneten Röhren sind auf ihren drei Kilometern Länge die Flucht- und Rettungswegen, in die kein Rauch eindringen kann, gut gekennzeichnet. Eine lückenlose Videoüberwachung und gegen Lärm geschützte Notrufstationen mit Feuerlöschern sowie ein automatisches Brandmeldesystem, befahrbare Rettungswege und durchgehenden Funkverkehr, gut geschultes Personal und sogar eine eigene Feuerwehr bescherten dem Tunnel Platz eins in der Liste, wie der ADAC mitteilte.
Fast gleichauf mit dem Sieger liegen auch die beiden weiteren Röhren in Ostdeutschland, der Rennsteig-Tunnel ebenfalls auf der A 71 bei Zella-Mehlis sowie der bei Jena gelegene Tunnel Jagdberg auf der A 4. Auch der Roppener Tunnel in Österreich auf der A 12 bei Imst konnte mit dem Trio mithalten.
Schlusslicht Gotthard-Tunnel fehlt zweite Röhre
Dass das Schlusslicht immer noch mit „gut“ abschneidet, sollte Autofahrern die Angst nehmen. Beim 17 Kilometer langen Gotthard-Tunnel auf der A 2 von Basel nach Chiasso bemängelten die Tester den Gegenverkehr aufgrund einer fehlenden zweiten Röhre. Zudem trägt ein hoher Lkw-Anteil zu einem größeren Risiko bei.
Allerdings haben die Experten trotz des guten Ergebnisses noch einige Mängel notiert. So waren bei der Hälfte der Tunnel die Wände nicht hell angestrichen, bei einem Viertel staut es sich unter der Woche täglich. Außerdem erschwert der Verkehrslärm bei vielen Röhren die Verständigung über die Notrufe. (AG)