Vollhybrid-Fahrzeuge von Elektro-Förderung ausgeschlossen

E-Mobilitätsgesetz maßgeblich

Vollhybrid-Fahrzeuge von Elektro-Förderung ausgeschlossen
Der Toyota Yaris ist als Hybrid allein im Kleinwagensegment © Toyota

Die am Mittwoch beschlossene Förderprämie gilt nur für Batterie-elektrische Fahrzeuge, Brennstoffzellenautos oder Plugin-Antriebe. Hybrid-Pionier Toyota zeigte sich von den Maßnahmen nicht überrascht.

4000 Euro an Förderungsgeldern für rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge, 3000 Euro für Plugin-Hybride wurden am Mittwoch für den Kauf ausgelobt. Während besonders die Batterie-elektrischen Fahrzeuge und Plugin-Hybriden gefördert werden, gibt es für Vollhybride und in der Realität wohl auch für Brennstoffzellenautos keinen Cent extra.

„Wir sind nicht überrascht, dass der für uns traditionelle Hybrid nicht in die Fördervoraussetzungen fällt“, teilt Toyotas Technik-Experte Dirk Breuer auf Anfrage der Autogazette mit, „die am Mittwoch beschlossene Förderung fußt auf dem E-Mobilitätsgesetz.“

Laborwerte auch bei Elektrofahrzeugen ausschlaggebend

Und damit fallen die Vollhybriden aus dem Raster, denn in den EmoG sind die Elektrofahrzeuge klar definiert. Dazu gehören „Batterie- oder Brennstoffzellenelektrische Fahrzeuge, aber auch Plug-in Antriebe sofern sie folgende Kriterien erfüllen: 1. eine Kohlendioxidemission von höchstens 50 Gramm je gefahrenen Kilometer oder 2. dessen Reichweite unter ausschließlicher Nutzung der elektrischen Antriebsmaschine mindestens 40 Kilometer beträgt.“

Wie bei den Fahrzeugen mit Verbrennern üblich werden auch bei den elektrisch betriebenen Fahrzeugen die Laborwerte als Messlatte angelegt. Im realen Alltag sind für die meisten Plugin-Hybriden 40 Kilometer rein elektrisch und somit auch die höchstens 50 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer kaum zu schaffen.

Auch Brennstoffzellenautos in der Realität außen vor

Toyota bringt den Toyota Prius auch als Plugin-Hybrid.
Den neuen Toyota Prius gibt es auch wieder als Plugin-Hybriden Toyota

Toyota selbst freut sich, dass wenigstens die Plug-in Variante des Prius, die im vergangenen Monat auf der Autoshow in New York Premiere feierte, laut Breuer „mit 49 Gramm CO² pro Kilometer und Preisen ab 36.800 Euro in den Genuss der Förderung kommt.“

Denn auch beim Brennstoffzellenauto Mirai schaut Toyota ebenso wie Hyundai mit dem ix35 Fuel Cell in die Wäsche. Beide Fahrzeuge kosten mehr als 60.000 Euro und fallen somit aus dem Fördertopf heraus.

Hybrid-Pionier Toyota sieht sich aber aufgrund der langjährigen Hybrid-Erfahrung weiter im Vorteil. Durch den Einsatz von über acht Millionen verkauften Hybridfahrzeugen weltweit können die Japaner den Preis für die Technik soweit senken, dass auch kleinere Fahrzeuge wie der Yaris Hybrid oder auch der kompakte Auris Hybrid zu Preisen vergleichbar mit anderen Dieselfahrzeugen angeboten werden können. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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