Hybrides Sparpotenzial auf vorläufigem Höhepunkt

Sinnvolle Kleinwagenkombination

Hybrides Sparpotenzial auf vorläufigem Höhepunkt
Der Toyota Yaris ist als Hybrid allein im Kleinwagensegment © Toyota

Autos mit Hybridantrieb sind besonders im Stadtverkehr sparsam unterwegs. Für den Hybrid-Pionier Toyota ist aber noch weiteres Sparpotenzial vorhanden, auch wenn die aktuelle Prius-Generation einen vorläufigen Höhepunkt gesetzt hat.

Es mutet schon komisch an – fast schon paradox. Kleinwagen sind eigentlich prädestiniert, mit einem Hybrid ausgestattet zu werden, um sparsam unterwegs zu sein. „Die Fahrzeuge sind leicht. Von daher passt ein Hybridantrieb in dieses Segment“, sagt Toyotas Technikexperte Dirk Breuer auf Anfrage der Autogazette.

Das Paradoxe an der ganzen Sache: Mit dem Toyota Yaris gibt es nur einen Hybrid-Vertreter in diesem Segment, nachdem Honda seinen hybriden Jazz aus dem Programm gestrichen hat. In Japan ist Toyota noch mit dem Aqua mit Hybridantrieb unterwegs. „Das ist ein kleiner Prius mit den Komponenten des Yaris Hybrid“, so Breuer weiter.

Toyota Aygo ohne Chance auf Hybridantrieb

Wieso der Yaris Hybrid allein auf weiter Flur ist, erklärt sich für Breuer über die lange Zeit der Erfahrung. Seit 20 Jahren ist Toyota auf hybriden Pfaden unterwegs und hat bereits über neun Millionen Fahrzeuge mit dem doppelten Herzen verkauft. „Durch die Erfahrung kann Toyota den Antriebsstrang klein und kompakt verbauen, sodass er global verwendet werden kann. Dadurch können die Kosten gut kalkuliert werden.“

Und gerade bei Autos im preissensiblen Segment unter 10.000 Euro ist es für andere Hersteller schwierig, die Kosten gut darzustellen. „Kleinwagen und Kombi ist eine Kombi, aber sie muss auch bezahlbar sein“, sagt Breuer. So verzichten die Japaner selbst auch beim kleinsten Aygo auf den Einbau eines hybriden Stranges, da sich diese Kombi wirtschaftlich nicht rechnen würde. Vom technischen Aufwand ganz abgesehen, denn der Strang müsste ja auch in den Kleinstwagen hineinpassen.

Toyota Yaris bleibt hybrides Einstiegsmodell

Der Toyota Yaris Hybrid begnügt sich im Alltag mit 4,2 Litern
Der Toyota Yaris bleibt das hybride Einstiegsmodell Toyota

Damit wird der Yaris auch in Zukunft den Einstieg in die hybride Welt bilden, flankiert vom Auris und dem Hybrid-Urvater Prius, dessen vierte Generation kürzlich an den Start gebracht wurde und das Sparpotenzial einmal mehr verdeutlichte. „Der neue Prius verbraucht bis zu 26 Prozent weniger Kraftstoff als der Prius der dritten Generation“, sagt Breuer. „Es gibt noch weiteres Sparpotenzial, auch wenn mit der vierten Generation ein vorläufiger Höhepunkt erreicht ist.“

Für das Sparpotenzial sind unter anderem die beiden so genannten Motorgeneratoren – bei Toyota MG I und MG II genannt – verantwortlich, die mittlerweile übereinander gebaut sind und dadurch leichter und kompakter als früher ausfallen.

Weiteres Potenzial hat der Edel-Ableger Lexus gerade auf einer Deutschland-Tournee vorgestellt. Im LC Hybrid ist ein Automatikgetriebe mit gleich zehn Gängen verbaut. „Dadurch läuft der Motor immer in idealer Drehzahl“, sagt Breuer. Allerdings wird das Getriebe für die größeren Fahrzeuge nicht den Gang in die Kleinwagenklasse antreten. Der Yaris Hybrid wird auch in Zukunft mit dem aktuellen Getriebe andere Wege zum Sparen finden und dadurch das Paradoxon weiter vergrößern. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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