Zuverlässiger Verso dokumentiert Toyotas Gene

Kompaktvan mit fünf oder sieben Sitzen

Zuverlässiger Verso dokumentiert Toyotas Gene
Der Toyota Verso überzeugt durch seine Zuverlässigkeit. © Toyota

Der Toyota Verso unterstreicht auch als Gebrauchter die Eigenschaften des japanischen Autobauers. Lediglich der Jahrgang beim Namenswechsel des Kompaktvans hinkt ein wenig hinterher.

Der Namenswechsel von 2009 dokumentierte es: Seitdem hieß Toyotas Kompaktvan nicht mehr Corolla Verso, sondern nur noch Verso. Er basierte nicht mehr auf dem Kompaktwagen Corolla, sondern auf dem Mittelklassemodell Avensis. Das japanische Auto war sozusagen erwachsen geworden.

Es empfiehlt sich auch bei der Zuverlässigkeit als Konkurrenz zu Platzhirschen wie VW Touran oder Opel Zafira. Denn bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) hinterlässt der Wagen einen guten Eindruck.

Guter Gesamteindruck des Toyota Verso

«Der Verso zeigt, was Toyota kann: haltbare und zuverlässige Autos bauen», urteilt der «TÜV Report 2018» über das 4,46 Meter lange Modell. Erhebliche Mängel suche man bei den meisten Bauteilen vergeblich. Zu dem, was den Prüfern beim turnusmäßigen Pflicht-Check negativ auffällt, zählen vor allem verstellte Frontscheinwerfer bei der dritten HU. Hier sind die Mängelquoten überdurchschnittlich hoch. Gleiches gilt für die Heckleuchten schon bei der zweiten Untersuchung. Auch die Fußbremse sorgt dann häufiger für Probleme. Doch der Gesamteindruck ist gut.

Auch im Alltag bewährt sich der Van: Der ADAC verzeichnet mit Blick auf seine aktuelle Pannenstatistik gute bis sehr gute Werte. Lediglich der Jahrgang 2009, der sich noch mit dem Vorgänger mischt, ist demnach Mittelmaß. Zu den häufigsten Gründen, wegen denen die Pannenhelfer anrücken mussten, zählen defekte Abgasrückführungen bei Dieselfahrzeugen des Baujahres 2009 sowie Schäden am Generator bei Autos von 2009 bis 2011.

Verso ohne Hybridantrieb

Schlecht verklebte Panoramadächer sorgten 2011 bei Modellen von 2009 bis 2011 für einen Rückruf. Anfang 2014 drehte sich eine weitere Aktion um ungenügend verschraubte Lenkräder bei Autos von Mitte 2014. Zuletzt war der Toyota Verso von Fertigungsfehlern bei Airbags betroffen, die sich aufgrund eines untauglichen Airbag-Zündgemischs möglicherweise bei einem Unfall nicht öffnen konnten. Der Rückruf für Fahrzeuge von 2016 wurde im Februar 2017 vorgenommen.

Der Verso kam 2009 auf den Markt und bekam 2013 im Zuge eines Facelifts eine modernere Frontpartie. Im Vergleich zum Corolla Verso ist er nicht nur das modernere Auto, das eine Klasse höher fährt. Auch größer ist der Kompaktvan geworden und bietet ein Kofferraumvolumen von 484 Litern statt 423 Litern zuvor. Als Siebensitzer, den es vom Verso wie bei einschlägigen Konkurrenzmodellen auch gibt, reduziert sich der Stauraum allerdings auf weit weniger als 200 Liter. Unter der Motorhaube gab es keine Experimente: Statt eines Hybridantriebs wie bei anderen Toyota-Modellen stehen vierzylindrige Diesel- und Ottomotoren zur Auswahl. Diese leisten je nach Baujahr und Ausführung zwischen 82 kW/112 PS und 130 kW/177 PS.

Starker Diesel 2015 ausgemustert

Wer auf dem Gebrauchtwagenmarkt einen der starken Diesel möchte, findet als jüngstes Auto eines von 2015. Denn in jenem Jahr wurde das Aggregat ausgemustert. Für den Verso 2.2 D-4D DPF als Fünfsitzer müssen durchschnittlich mindestens 15.600 Euro in der Ausstattung Comfort investiert werden. 300 Euro mehr werden für den Siebensitzer fällig. Diese Angaben finden sich wie die durchschnittlich zu erwartende Laufleistung von 51.000 Kilometern im «DAT Marktspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand.

Ein Verso 1.6 mit 97 kW/132 PS als Fünfsitzer von 2011 kostet ab 8050 Euro (94.000 Kilometer). Ein gleich alter Siebensitzer als Verso 2.0 D-4D DPF Life mit 93 kW/126 PS wird für 8900 Euro im Mittel gehandelt – bei zu erwartenden 114.000 Kilometern auf der Uhr. (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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