Toyota zahlt weitere Millionenstrafe

24,6 Millionen Euro in den USA

Toyota zahlt weitere Millionenstrafe
Toyota war im zurückliegenden Jahr von einer Vielzahl von Rückrufen betroffen. © Toyota

Toyota wird erneut in den USA zur Kasse gebeten. Die Rekordstrafe sieht der weltgrößte Autohersteller jedoch nicht als Schuldeingeständnis an.

Der weltgrößte Autobauer Toyota hat sich in den USA wegen zweier Pannenserien zu einer Rekordstrafe von 32,4 Millionen Dollar (24,6 Millionen Euro) an die US-Regierung bereiterklärt. Die Zahlung bedeute jedoch kein Schuldeingeständnis, gegen die Sicherheitsauflagen in den USA verstoßen zu haben, teilte Toyota am Dienstag in einer Erklärung in Tokio mit. Die US-Behörden hatten dem Konzern vorgeworfen, die Probleme verschleiert zu haben. Die Untersuchungen des US-Verkehrsministeriums gegen Toyota werden mit der weiteren Zahlung durch das Unternehmen zwar eingestellt. Das gilt jedoch nicht für mögliche zivil- oder strafrechtliche Verfahren.

Probleme mit der Lenkung im Jahr 2005

In einem Fall geht es um Probleme mit der Lenkung. Toyota hatte deswegen 2005 fast eine Million Fahrzeuge in den USA zurückrufen müssen. In dem anderen Fall ging es um rutschende Fußmatten, weswegen weitere etwa fünf Millionen Autos zurückgerufen werden mussten. Bereits zuvor hatte Toyota 16,4 Millionen Dollar Strafe an die US-Regierung gezahlt, nachdem die US-Regierung Toyota vorgeworfen hatte, Probleme an Gaspedalen über Monate hinweg vertuscht zu haben.

Wegen diverser technischer Probleme hatte Toyota seit Herbst vergangenen Jahres weltweit mehr als elf Millionen Autos in die Werkstätten zurückgerufen, die meisten davon in den USA. Diese Aktionen schädigten den Ruf des größten Autobauers der Welt.

Gelegenheit zum konstruktiven Verhältnis

Toyota habe es versäumt, den US-Vorschriften zur Meldung von Sicherheitsmängeln an die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) nachzukommen, heißt es in einer Stellungnahme. US-Transportminister Ray LaHood sagte, sei erfreut, dass Toyota der Zahlung der höchstmöglichen Strafe zugestimmt habe. Er erwarte, dass Toyota in Zukunft kooperativ arbeiten werde, um die Sicherheit der Verbraucher zu gewährleisten.

Diese Einigungen seien eine Gelegenheit, um zu einem «noch konstruktiveren Verhältnis mit der NHTSA» überzugehen und «noch mehr auf unsere Kunden zu hören und ihre hohen Erwartungen an Sicherheit und verlässliche Fahrzeuge zu erfüllen», sagte Steve St. Angelo, Qualitätschef bei Toyota in Nordamerika, in einer Stellungnahme.

Drei Prozent mehr Absatz geplant

Unterdessen teilte der Mutterkonzern in Japan mit, im kommenden Jahr mit der Marke Toyota 7,7 Millionen Fahrzeuge weltweit absetzen zu wollen. Das wären drei Prozent mehr als im laufenden Jahr. Dazu sollen vor allem Wachstumsmärkte wie China und Indien beitragen. Auf dem japanischen Heimatmarkt dürfte der Absatz demnach um 17 Prozent auf auf 1,3 Millionen Autos zurückgehen, während der Verkauf im Ausland um acht Prozent auf 6,4 Millionen Autos steigen soll. Für das laufende Jahr rechnet Toyota mit einem globalen Absatzzuwachs von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 7,48 Millionen Autos.

Bei der Produktion strebt der japanische Branchenprimus global ebenfalls die Marke von 7,7 Millionen Fahrzeuge an, ein Anstieg um ein Prozent im Vergleich zum laufenden Jahr. Im Ausland dürfte die Fertigung demnach um sechs Prozent auf 4,6 Millionen Autos angekurbelt werden, während der Ausstoß in Japan um fünf Prozent auf 3,1 Millionen Fahrzeuge gedrosselt werden soll. Für das ablaufende Jahr 2010 rechnet Toyota mit einem weltweiten Produktionszuwachs im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent auf insgesamt 7,63 Millionen Autos, hieß es. Zur Toyota-Gruppe gehören auch Daihatsu Motor und Hino Motors. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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