Toyota verzeichnet Gewinnsprung

Trotz Japan-Katastrophe

Toyota verzeichnet Gewinnsprung
Die Folgen der Katastrophen werden für Toyota gravierend ausfallen © dpa

Naturkatastrophen und Rückrufen können Toyota nicht vom Erfolg abbringen. Der derzeit noch weltgrößte Autohersteller wird aber keine Prognose für das neue Geschäftsjahr abgeben und muss um seine Spitzenstellung bangen.

Der weltgrößte Autobauer Toyota hat seinen Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz der verheerenden Naturkatastrophe in Japan verdoppelt. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, fiel zum Bilanzstichtag 31. März ein Reinertrag von 408,1 Milliarden Yen (3,5 Milliarden Euro) an nach 209,4 Milliarden Yen im Vorjahr. Der Umsatz erhöhte sich um 0,2 Prozent auf 18,9 Billionen Yen. Der Betriebsgewinn stieg um 320,7 Milliarden Yen auf 468,2 Milliarden Yen. Dazu trugen erhöhte Verkäufe in Schwellenländern und Kostensenkungen bei.

Schlimmes Schlussquartal

Trotz negativer Auswirkungen durch das Erdbeben und den verheerenden Tsunami vom 11. März im Volumen von rund 100 Milliarden Yen habe das Unternehmen dank Marketinganstrengungen und Kostensenkungen den Betriebsgewinn gesteigert, sagte Toyota-Chef Akio Toyoda. Besonders im Schlussquartal musste der Hersteller angesichts enormer Produktionsausfälle wegen der Erdbeben-Katastrophe schwere Rückschläge hinnehmen. Der Gewinn brach im Schlussquartal um 77 Prozent auf 25,4 Milliarden Yen (220 Millionen Euro) ein. Der Umsatz sank um 12 Prozent auf 4,6 Billionen Yen, wie Toyota am Mittwoch bekanntgab.

Experten halten es für möglich, dass die Konkurrenten VW und General Motors die Japaner in diesem Jahr bei der Zahl verkaufter Autos überholen. In Japans Autobranche wird jetzt überlegt, angesichts der Katastrophe im Nordosten des Landes die Teilebeschaffung weiter zu diversifizieren, um künftige Lieferengpässe zu vermeiden. Das würde allerdings wohl die Anschaffungskosten erhöhen. Und das zu einer Zeit, als Toyota die Teilebeschaffung neu organisieren wollte, um Kosten zu sparen.

Denn die Naturkatastrophe ist nicht der einzige Schlag, den Toyota hinnehmen musste. Schließlich musste der Konzern gerade noch das milliardenteure Rückrufdesaster verkraften. War die Lage für Toyota schon schlimm, kam es jetzt noch schlimmer, meinte ein Experte. Erst Mitte Juni will Toyota sich jetzt zu einer Prognose für das laufende Jahr durchringen. (dpa)

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