Peugeot, Citroen und Toyota: Unterschiedliche Drillinge

Aygo, C1 und 107

Peugeot, Citroen und Toyota: Unterschiedliche Drillinge
Der Toyota Aygo ist beim ADAC am besten platziert © Toyota

Technische Identität eint den Citroen C1, den Peugeot 107 und den Toyota Aygo. Trotz gemeinsamer Basis schneidet ein Auto aus dem Trio besser als die anderen ab.

Es gibt Autos, die sind sich so ähnlich, dass man sie über einen Kamm scheren kann. Dazu zählen die Modelle Citroën C1, Toyota Aygo und Peugeot 107, die technisch identisch sind und sich auch äußerlich kaum voneinander unterscheiden. Erfreulich ist, dass der ADAC sie in der Klasse der Kleinstwagen in den vergangenen Jahren zu den zuverlässigsten Fahrzeugen zählt, wenngleich auch sie nicht frei von Mängeln sind.

Toyota Aygo vor Citroen C1 und Peugeot 107

Die Schwestermodelle leiden am gleichen Problem: Dem Stadtverkehr sei die Kupplung nicht lange gewachsen, berichtet der TÜV über den Aygo. Beim 107 heißt es, sie halte keine 50 000 Kilometer. Der ADAC hat diesen Mangel vor allem bei frühen Exemplaren der Baureihen festgestellt. Bis zum Baujahr 2007 treten demnach gerissene Kupplungszüge auf oder es hängen sich die Schaltgestänge aus. Auch defekte Kühlmittelpumpen (2006/2007) und undichte Kraftstoffschläuche (2005/2006) fielen dem ADAC auf. Einzige Probleme über alle Baujahre sind entladene Batterien und defekte Generatoren.

Verwunderlich bei den baugleichen Stadtautos ist: Obwohl sie alle drei im tschechischen Werk in Kolín vom Band laufen, schneiden sie bei der Hauptuntersuchung sehr unterschiedlich ab. Im TÜV Mängelreport 2012 liegt der Aygo mit Platz 37 vorn, dahinter folgen abgeschlagen der C1 (Platz 76) und der 107 (Platz 85). Eine Erklärung dafür sucht der Leser in dem Report vergebens. Die Mängel seien zwar oft die gleichen, nur träten sie bei dem einen Auto häufiger und beim anderen seltener auf - etwa Rost an den Türkanten, verzogene Türdichtungen oder eine dürftige Verarbeitungsqualität.

Citroen C1 bis 2009 mit einem Diesel im Angebot

2005 kam das Autotrio auf den Markt, wobei die Serienausstattung je nach Marke unterschiedlich ausfiel. 2008/2009 gab es eine leichte Modellpflege. 2012 wurde erneut Hand angelegt, seitdem fahren die drei Autos mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Tagfahrlicht in LED-Technik. ESP ist beim Toyota laut dem TÜV erst seit 2007 verfügbar, im Peugeot wurde es ein Jahr später angeboten, im Citroën sogar erst ab 2009.

Als einziger Benziner verrichtet ein 50 kW/68 PS leistender 1,0-Liter-Dreizylinder in allen drei Modellen seine Arbeit. Nur Citroën bot daneben bis 2009 einen Diesel an. Der Vierzylinder schöpft 40 kW/54 PS aus 1,4 Litern Hubraum und hat dem TÜV zufolge ab Werk keinen Rußfilter.

Wer einen C1 mit Selbstzünder sucht, sollte auf dem Gebrauchtwagenmarkt für rund 5600 Euro für einen C1 HDi 55 Style fündig werden. Die durchschnittliche Laufleistung gibt der Marktbeobachter Schwacke mit 61.100 Kilometern an. Ein Peugeot 107 70 in der Basisvariante Petit Filou von 2008 kostet demnach rund 5300 Euro mit etwa 41.250 Kilometern auf dem Tacho. Ein gleich alter und ebenso viel gefahrener Aygo kostet in der Einstiegsversion gut 350 Euro mehr. (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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