Vermeintliche Abkürzungen bringen laut dem neuen TomTom Verkehrsindex häufig nicht das gewünschte Ergebnis. Zudem hebelte die neueste Untersuchung eine alte Faustregel aus.
Vermeintliche Abkürzungen führen nicht immer schneller zum Ziel. Laut der vierten Auflage des TomTom Verkehrs-Index seien die Verkehrsbelastungen auf dem so genannten untergeordneten Straßennetz, zu dem Bundes- und Landstraßen, sowie innerstädtischen Nebenstraßen zählen, zumeist sehr viel höher als auf Hauptverkehrsstraßen. Dadurch könnten Staus überraschen, die nicht unbedingt über die Verkehrsinformation gemeldet werden. Zugleich fehle es auf den untergeordneten an adäquaten Alternativrouten.
"Traditionelle Maßnahmen gegen die hohe Verkehrsbelastung, wie das Bauen neuer oder der Ausbau existierender Straßen, erweisen sich als nicht mehr effektiv genug", sagt Harold Goddijn. Der TomTom-Chef fordert deshalb "Echtzeit-Verkehrsinformationen, um den Autofahrern die schnellste Abkürzung auf ihrer Route zu finden."
Verkehrsbelastung in Deutschland abgenommen
Im vergangenen Jahr setzte Deutschland laut dem Index ein Ausrufezeichen. Es war das einzige Land, in dem die Verkehrsbelastung zurückgegangen ist. Da 2013 wirtschaftliches Wachstum zu verzeichnen war, wurde damit die Faustregel "Wirtschaftswachstum führt zu einer höheren Verkehrsbelastung" widerlegt.
Die Städte mit der höchsten Verkehrsbelastung bleiben weiterhin Stuttgart, Hamburg und Berlin. Hier dauert die Fahrtzeit 29, 28 und 27 Prozent länger, als wenn der Verkehr ungehindert fließen würde. In allen drei Metropolen nahm die Belastung im Vergleich zum Vorjahr um vier, drei und zwei Prozent ab. München kletterte im Ranking auf den vierten Platz mit 26 Prozent, da dort die Belastung um zwei Prozent zugenommen hatte, während beim bisherigen Vierten Köln die Belastung um drei Prozent abnahm.
Moskau verteidigt Spitzenposition
Im weltweiten Ranking von über 160 gemessenen Städten konnte Moskau den ersten Rang von 2012 verteidigen. In der russischen Hauptstadt dauert die Fahrtzeit 74 Prozent länger. Auf den Rängen folgen Istanbul mit 62 Prozent vor Rio de Janeiro mit 55 Prozent. (AG)