TomTom Runner: Adé Hüftgold

Einstieg ins Geschäft der Sportuhren

TomTom Runner: Adé Hüftgold
Die TomTom Runner kostet 169 Uhr. © TomTom

Der niederländische Navigationshersteller TomTom ist nun auch ins Geschäft mit GPS-Sportuhren eingestiegen. Was die Runner zu bieten hat, zeigt unser Test.

Von Frank Mertens

Nach den Weihnachtsfeiertagen spannt die Hose bedrohlich. Die Waage zeigt Zahlen, die man bis dahin noch nicht gesehen hat, wenn man denn den Mut hatte, sie mal wieder zu besteigen. Das sind alles Umstände, die einen den Vorsatz fassen lässt, im neuen Jahr endlich mal wieder mehr Sport zu treiben und die Kilos purzeln zu lassen. Das Hüftgold muss runter.

Wer das vorhat und dies vor allem mit Laufen erreichen will, der sollte das zielgerichtet tun. Dazu bieten eine Vielzahl von Herstellern wie Garmin oder Polar bereits seit Längerem Sportuhren mit GPS-Ortung an. Sie zeigen beispielsweise an, wie hoch der Puls ist, wie viele Kalorien man während der Trainingseinheit verbraucht hat oder wie lang die zurückgelegte Strecke mit welchem Streckenprofil ist.

Einstieg ins Geschäft der Sportuhren

Nun ist auch der niederländische Navigationshersteller TomTom in dieses Geschäft eingestiegen und bietet gleich zwei Sportuhren an. Die Multi Sport, die sich an Radfahrer, Schwimmer und Läufer wendet und die von uns getestete Runner, die ambitionierte Läufer anspricht und von uns in den zurückliegenden Wochen auf dem Laufband und der gewohnten Waldstrecke getestet wurde. Dabei hinterlässt die Runner gleich beim Auspacken einen guten Eindruck: denn das Modell der Niederländer ist nicht klobig wie viele Konkurrenzprodukte und nicht mit Tasten überfrachtet.

Den Entwicklern ging es um eine intuitive Bedienung – und dazu hat man der Uhr eine quadratische Einknopfbedienung verpasst, die ins Armband integriert wurde. Mit ihr lassen sich alle Funktionen ansteuern: Bei einem Rechtsdruck erscheinen Laufen, Laufband und Stoppuhr. Wählt man beispielsweise die Funktion Laufen mit einem weiteren Rechtsdruck aus, erscheint im Display die Aufforderung "Bitte warten", bis das System einen GPS-Satelliten gefunden hat. Ist es so weit, was schon mal 30 Sekunden dauern kann, klickt man im nächsten Schritt auf "Los" und schon kann das Training beginnen.

Persönliche Ziele definieren

Sportuhren von TomTom
Die Daten lassen sich an den Computer überspielen TomTom

Die Uhr zeigt dem Läufer dann nicht nur den Pulsschlag an, wenn man denn den optional erhältlichen Brustgurt trägt, der den Wert an die Uhr überträgt, sondern auch im oberen Displayrand die Kalorien, die Distanz, Tempo oder Durchschnittstempo, je nach dem, was man sich dort anzeigen lassen will. Bevor man mit dem Training beginnt, gibt man der Uhr zugleich seine Daten wie Alter, Geschlecht, Größe und Gewicht an, damit hieraus der Kalorienverbrauch abgeleitet werden kann. Das funktioniert alles problemlos.

Da sich die Runner halt auch an ambitionierte Läufer wendet, lassen sich Ziele definieren, die man erreichen will. Wer beispielsweise seine Haustrecke von zehn Kilometern in der Regel bislang in 70 Minuten absolviert hat, sie zukünftig ab gern auch mal fünf Minuten schneller absolvieren, kein Problem: Die Uhr zeigt einem an, wie man sich von Trainings- zu Trainingseinheit diesem Ziel annähert – oder auch nicht. Das motiviert und spornt einen während des Laufes an, doch noch einmal das Tempo zu steigern. Während des Laufes informiert die Uhr mittels Vibration oder eines Tons über zuvor getätigte Einstellungen. Das ist insbesondere beim Pulsschlag wichtig, wenn man denn zu deutlich von dem zuvor eingestellten Wert abweicht. Schließlich will man sich ja nicht überfordern – und einen guten Trainingseffekt erzielen.

Daten werden per Dockingstation übermittelt

Natürlich lassen sich die Trainingsdaten nach dem Lauf unter der Funktion "Protokoll" auf der Uhr ablesen, aber noch besser überspielt man die Daten mittels einer mitgelieferten kleinen Dockingstation auf den Computer. Hierzu hat TomTom die Internet-Plattform MySports eingerichtet, auf der neben den wichtigen Daten wie Tempo, Kalorienverbrauch, Distanzen auch das Streckenprofil mit Höhenprofilen anzeigen und abspeichern lässt.

Die Multisport von TomTom
Die Multisport ist für Radsportler ideal TomTom

Wer es braucht und seine Trainingsdaten auch anderen Menschen unbedingt zugänglich machen will, kann seine Daten natürlich auch auf Sozialen Netzwerken hochspielen und jeden an seinem Erfolg teilhaben lassen. Mittlerweile kann man sich auch für sein Smartphone eine entsprechende App installieren. Ein Vorteil der neuen TomTom-Sportuhr liegt zudem darin, dass zur Verfügung stehende Verbesserungen der Software bei jeder Verbindung mit dem Internet automatisch aktualisiert werden. So kann sichergestellt werden, dass man immer die bestmögliche Sotware auf seiner Sportuhr hat. Wer Lust auf die TomTom Runner hat, der muss dafür mindestens 169 Euro bezahlen. Mit Herzfrequenzmesser werden 219 Euro fällig.

Zuviel sollte man sich von der Uhr indes auch nicht erwarten – vor allem nicht mit Blick auf das Hüftgold. Wer sieht, wie wenige Kalorien man bei einem einstündigen Lauf verliert, der erkennt, dass Sport allein nicht reicht, abzuspecken. Dazu muss sich auch das Essverhalten ändern. Deshalb sollte man es sich am Abend vielleicht zweimal überlegen, ob es am Abend doch noch ein Stück Schokolade sein muss. Den inneren Schweinehund muss man selbst überwinden. Doch die Runner animiert dazu, sich bewusster und zielgerichteter zu bewegen – und das erleichtert dann doch die Vorsätze für das neue Jahr zu erfüllen.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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