Vorsicht bei Mietautos im Urlaub

Mietwagen-Test des ADAC

Ein Mietwagen im Ausland kann zu einem gefährlichen Abenteuer werden: Bei einem Fahrzeug der Eurocop-Station auf Santorin stellten ADAC-Tester fest, dass im Hinterrad gar eine Mutter fehlte.

Bei Mietautos im Urlaub müssen Auslandstouristen oft mit bösen Überraschungen rechnen. Im diesjährigen Mietwagen-Test des ADAC in sieben europäischen Reiseländern fielen 20 Prozent der Autovermieter glatt durch. Zum Teil waren ihre Autos wegen erheblicher Mängel an Fahrwerk, Lenkung und Bremsen nicht verkehrssicher. Zum Teil führten auch ungenügender Service oder unhöfliches Personal zu schlechten Noten. Bei Fragen nach einem Kindersitz mussten 24 der 60 geprüften Autovermieter passen.

Die Tester des Autoclubs waren in Italien, Griechenland, Portugal, Spanien, Kroatien, in der Türkei und auf Malta unterwegs. Inkognito mieteten sie dort Fahrzeuge für einen Tagesausflug. Zwölf Leihautos waren wegen erheblicher Mängel nicht mehr fit für den Straßenverkehr, darunter fünf von sieben Geländewagen mit Mängeln an Bremsen, Lenkung und Fahrwerk. Der Rest der Fahrzeuge war überwiegend in technisch einwandfreiem Zustand, wie der ADAC am Dienstag in München weiter mitteilte. Insgesamt schnitten aber nur zwei Anbieter mit der Bestnote «sehr gut», ab, 32 Mietwagen-Stationen wurden mit «gut» bewertet.

Schlechte Noten für Europcar auf Santorin

Testsieger wurde den Angaben zufolge der Autovermieter National auf Kos in Griechenland: Der angemietete Chevrolet Matiz sei in tadellosem Zustand und auch der Service sei dort gut gewesen. Testverlierer war die Europcar-Station im griechischen Thira auf Santorin: Der Service sei dort in jeder Hinsicht «mangelhaft» gewesen, und der angebotene Nissan Micra sei in einem «desolaten Zustand» gewesen. Nicht nur wegen massiv verformter Felgen an der Vorderachse hätte dieser Wagen nach ADAC-Angaben nicht mehr vermietet werden dürfen - denn außerdem war eine Reifenflanke stark beschädigt und am rechten Hinterrad fehlte gar eine Mutter.

In gut 20 Prozent der überprüften Fahrzeuge fehlte der Verbandskasten. Mangelware waren auch Sicherheitsgurte auf der Rücksitzbank sowie Airbags für den Beifahrer.

Beim Service kassierte mehr als die Hälfte aller Kandidaten schlechte Einzelnoten. Mal wurden die Tester quasi im Akkord abgefertigt, mal wurden sie kaum informiert oder unhöflich behandelt. Einweisungen in das jeweilige Fahrzeug waren eher die Ausnahme als die Regel, bemängelte der Autoclub. Bei ihren Stichproben stellten die Tester auch fest, dass es oft nur unzureichende Angaben zum Versicherungsschutz sowie zu den Preisen gab, zudem seien die Preisspannen enorm gewesen. (dpa)

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