Mitfahrzentralen erleben Boom

Hohe Spritpreise

Die Mitfahrzentralen in Deutschland profitieren von den hohen Spritpreise. Neben Studenten gehören mittlerweile auch immer mehr Berufstätige zu den Kunden.

Die hohen Spritpreise bescheren den Mitfahrzentralen einen regelrechten Boom. «Nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Studenten reisen so, sondern mittlerweile auch viele Berufstätige», berichtete Rainer Hillgärtner, Sprecher des Auto-Club Europa (ACE), am Donnerstag in Stuttgart. Immer mehr «gut situierte Leute» böten zudem Plätze in ihren Autos an. «Es bildet sich eine Art «Club der intelligenten Rechner»», sagte Hillgärtner.

Online-Portale profitieren

Online-Portale hätten klassischen Mitfahr-Börsen weitgehend den Rang abgelaufen, auch wenn es noch einige lokale Angebote gebe, sagte Hillgärtner. Auf Websites wie Mitfahrzentrale.de, Pendlerportal.de oder Mitfahrgelegenheit.de können Fahrer ihre Strecke in eine Datenbank eingeben und Mitfahrer nach passenden Angeboten suchen.

«Bei jeder Benzinpreiserhöhung verzeichnen wir einen Zuwachs», sagte Michael Reinicke, Geschäftsführer von Mitfahrgelegenheit.de aus München. Gleiches gelte, wenn Bahntickets teurer würden. Die Gewohnheiten der Pendler und Reisenden veränderten sich allerdings langsam: «Das geht nicht von einem Tag auf den anderen.» Im Mai lag die Zahl der offerierten Fahrten laut Reinicke um rund 13 Prozent höher als im April - für die nächsten vier Wochen sind 170.000 Angebote online. Derzeit kommen täglich 16.000 neue hinzu. Bei dem Portal haben sich 750.000 Fahrer registriert.

15 Prozent mehr Inserate

Die bundesweit aktive Website Mitfahrzentrale.de hatte im ersten Quartal 15 Prozent mehr Inserate als im Vorjahreszeitraum auf ihrer Seite, berichtete Pressesprecher Javor Milev in Bonn. Derzeit stehen 120 000 Angebote und Gesuche online. Die Zahl der Nutzer stieg um rund 10 Prozent - 1,2 Millionen Fahrer und Mitfahrer sind momentan registriert. Neben den hohen Preisen sieht Milev auch andere Gründe für die hohe Nachfrage: «Das Umweltbewusstsein ist gestiegen.» (dpa)

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