«Man kann ein Auto auch tot-reparieren»

Ausreden beim TÜV

Autofahrer müssen alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung. Werden dabei Mängel am Fahrzeug entdeckt, sind viele Fahrzeughalter um eine Ausrede nicht verlegen.

Für manchen Autofahrer ist es wie die "Fahrt nach Canossa" oder zumindest so angenehm wie ein Zahnarztbesuch: die alle zwei Jahre anstehende Hauptuntersuchung (HU). Entdecken TÜV und Co. hierbei erhebliche Mängel am Fahrzeug und drohen mit der Verweigerung der Plakette, wird der Autobesitzer manchmal erfinderischer als ein Kind, das seine Hausaufgaben vergessen hat. Das Magazin "Auto Motor und Sport" hat einmal beim TÜV Süd nachgefragt und die lustigsten Ausreden zusammengetragen.

„Ich fahre eh´nur bei Tag“

Wer braucht schon funktionierende Scheinwerfer oder eine Nebelschlussleuchte? So mancher Autofahrer anscheinend nicht, denn: "Ich fahr eh bloß bei Tag" oder "Die Nebelschlussleuchte brauch ich nicht, bei so Wetter bleib ich sowieso Zuhause."

Stellt der Prüfer schlechte Abgaswerte fest, dann liegt das nicht immer am Fahrzeug. "Da ist nur schlechter Sprit drin vom Urlaub, normal sind die Abgaswerte gut", erklärte der Fahrzeughalter dem Experten vom TÜV. Eine Windschutzscheibe austauschen, bloß weil sie einen Riss hat? Kommt gar nicht in Frage, meinen ein paar Autofahrer. "Da passiert doch nichts, den Riss hab ich schon seit einem Jahr in der Scheibe."

„Nach hinten brauche ich nichts sehen“

Und überhaupt: "Wer bezahlt mir denn meine Vignette, wenn die Scheibe ausgetauscht wird?" Generell ist im Auto vieles nur überbewerteter Schnick-Schnack: Sicherheitsgurte hinten? "Da sitzt bei mir nie jemand." Wozu eine Handbremse? Das ist doch eine Automatik!".

Der Blick nach hinten scheint ebenfalls nicht für alle Bedeutung zu haben, wenn man sich folgende Ausrede anhört: "Nach hinten brauch ich nichts sehen, mich überholt keiner!". Und generell sollten die TÜV-Prüfer doch nicht so pingelig sein, schließlich kann man "ein Auto auch tot reparieren." (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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