Fußgänger: Sicher durch die dunkle Jahreszeit

Fußgänger: Sicher durch die dunkle Jahreszeit
Ein Fußgänger überquert bei Dunkelheit einen Zebrastreifen. Mit seiner dunklen Kleidung ist er erst spät zu erkennen. © Mercedes

Es wird wieder früher dunkel. Ein Umstand, der gerade Fußgänger und Autofahrer dazu bringen sollte, sich noch umsichtiger im Verkehr zu verhalten.

Schließlich gehören Fußgänger zu den Verkehrsteilnehmern, die im Straßenverkehr ein besonderes Risiko tragen, verletzt oder getötet zu werden. Insassen von Autos umgibt hingegen eine schützende Blechhaut.

Autofahrer sind deshalb in der Pflicht, sich umsichtig und rücksichtsvoll im Straßenverkehr zu bewegen. Doch auch der Fußgänger kann seinen Teil dazu beitragen, für allgemein mehr Sicherheit im Verkehr zu sorgen und sich vor potenziellen Unfällen besser schützen. Hier ein paar Tipps.

Mit Unaufmerksamkeit anderer rechnen

Wer im Straßenverkehr als Fußgänger auf Nummer sicher gehen will, sollte dort, wo seine Wege die anderer Verkehrsteilnehmer kreuzen, stets mit der Unaufmerksamkeit der anderen rechnen. Typische Gefahrenherde sind zum Beispiel Ausfahrten oder Straßenmündungen, denn speziell hier achten Autofahrende beim Abbiegen oftmals nicht auf Fußgänger. An diesen kritischen Bereichen empfiehlt sich erhöhte Aufmerksamkeit, bei denen Fußgänger Augen und Ohren nutzen sollten.

Das gilt auch an Zebrastreifen. Zwar genießen hier die Straße querende Fußgänger klar Vorrang vor dem Autoverkehr, doch längst nicht jeder Autofahrer ist bereit, an einem Zebrastreifen für Fußgänger zu halten. Nähern sich Autos, sollte man als Fußgänger den Blickkontakt mit dem Fahrer suchen, statt todesmutig auf die Fahrbahn zu schreiten. Erst wenn man sich sicher sein darf, dass die Autos halten werden oder diese bereits stehen, sollte man queren. Doch an Zebrastreifen wird nicht nur von motorisierten Fahrzeugen die Vorfahrt missachtet. Auch viele Radfahrer tun sich schwer, sich von querenden Fußgängern an Zebrastreifen ausbremsen zu lassen und nehmen diesen dann gerne die Vorfahrt.

Auch Radfahrer im Blick haben

Als Fußgänger sollte man querende Radfahrer außerdem an Ampeln im Blick behalten, denn auch hier wird das für die Autos und den Radweg gleichermaßen geltende Rotlicht gerne ignoriert. Auch Haltestellen für Nahverkehrs-Busse sind typische Orte, wo aussteigende Fußgänger und Radfahrer aneinandergeraten können. Vielerorts teilen sich Fußgänger und Radfahrer den Bürgersteig oder andere Verkehrsbereiche. Fußgänger queren die oft nur mit Markierungen abgetrennten Radwege oft achtlos und laufen dann Bikern vors Rad.

Das liegt unter anderem auch daran, dass sich viele Fußgänger in erster Linie mit dem Gehör im Straßenverkehr orientieren und dabei nahezu lautlos fahrende Fahrräder nicht wahrnehmen. Wer sich also in Verkehrsräumen von Radfahrern hineinbegibt, sollte immer auch auf der Hut vor diesen sein.

Nicht aufs Smartphone blicken

Wichtig für Fußgänger ist außerdem, sich nicht zu stark ablenken zu lassen. Mittlerweile ist es für viele selbstverständlich geworden, sich auf den Bildschirm ihres Smartphones und nicht auf das Verkehrsgeschehen um sie herum zu konzentrieren. Auch die akustische Wahrnehmung ist durch das Tragen von Kopfhörern bei vielen stark eingeschränkt. Dabei ist es egal, ob der Hörsinn nun von Musik, Podcasts oder einem Telefongespräch blockiert wird.

Doch Fußgänger sollten nicht nur aufmerksam das Verkehrsgeschehen um sie herum im Fokus behalten, sondern idealerweise dafür sorgen, von anderen gesehen zu werden. Das gilt einmal mehr in der dunklen Jahreszeit. Ob an schlecht beleuchteten Straßenmündungen oder Zebrastreifen oder am Rand von Landstraßen und Feldwegen – oftmals bleiben Fußgänger, vor allem nach Sonnenuntergang, für andere erst spät erkenn- oder manches Mal sogar nahezu unsichtbar.

Rechtzeitig gesehen werden

Wenn plötzlich und unvermittelt ein Fußgänger im Scheinwerferkegel eines Pkw auftaucht, kann es bereits zu spät sein. Allein die Wahl der Kleidung macht einen großen Unterschied bei der Wahrnehmbarkeit aus. Wer vorwiegend dunkle oder schwarze Kleidung trägt, wird leicht von der Nacht verschluckt. Mit heller Kleidung wird man hingegen von anderen Verkehrsteilnehmern besser und vor allem deutlich früher wahrgenommen. Besonders hilfreich sind mit reflektierenden Oberflächen ausstaffierte Kleidungsstücke oder reflektierende Accessoires, die Licht etwa aus Scheinwerfern gut sichtbar zurückwerfen. Nicht nur Kinder sollten reflektierende Anhänger, Schulranzen und Westen tragen, auch Erwachsene sind gut beraten, im Straßenverkehr mit solchen Hilfen für andere erkennbar zu sein.

Wer abends auf unbeleuchteten Feldwegen oder dunklen Parks unterwegs ist, sollte sich darüber hinaus mit Leuchtmittel ausstatten. Hier gibt es viele smarte Lösungen wie leuchtende Armbinden, Anhänger, Westen oder Leuchtgurte, mit denen man nach vorne wie hinten gut erkennbar für andere ist. Besonders gut wahrnehmbar sind Leuchtmittel mit Blinkfunktion. Speziell für mitgeführte Hunde gibt es außerdem leuchtende Halsbänder.

An Regeln halten

Wer als Fußgänger dafür sorgt, von anderen besser und früher wahrgenommen zu werden, ist im Vorteil. Gut beraten ist man außerdem, sich an Verkehrsregeln zu halten. Straßen werden idealerweise an Ampelübergängen, Brücken, Tunnel oder Zebrastreifen gequert. Auch besonders aufmerksame Fußgänger können beim „wilden“ Queren von Straßen von Autos überrascht werden.

Und wer dennoch an den falschen Stellen über die Straße will oder muss, sollte stets mit der Nachlässigkeit anderer Verkehrsteilnehmer rechnen. Immer wieder kann man Radfahrer in der Dunkelheit beobachten, die ohne Licht unterwegs sind. Als Fußgänger sollte man mit der Möglichkeit rechnen, einem solchen Lichtmuffel in die Quere zu kommen. (SP-X)

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