Eine Studie der Universität Bochum bestätigt ein im Volksmund gängiges Vorurteil. Dabei spielte die Selbsteinschätzung der Testpersonen in Bezug auf ihr Können eine große Rolle.
Über die mangelnden weiblichen Fahr- und Einparkkünste wird viel getratscht. Tatsächlich parken Frauen durchschnittlich langsamer und ungenauer ein als Männer. Das haben Psychologen der Universität Bochum in ihrer Studie herausgefunden. Sie stellten fest, dass bei Frauen mit geringeren Einparkfähigkeiten ihr negatives Selbstbild eine wesentliche Rolle spielt.
Parklücke als Herausforderung
Die Forscher ließen 17 männliche und weibliche Fahranfänger und 48 erfahrene Autofahrerinnen und -fahrer nicht nur parken, sondern testeten auch ihr räumliches Vorstellungsvermögen und fragten ihre Selbsteinschätzung ab. Im Park-Praxistest kam heraus, dass Männer nicht nur schneller in die Lücke kamen, sondern sie auch genauer trafen.
Besonders beim seitlichen Parken lagen sie vorn: 42 Sekunden schneller und drei Prozent genauer gelang ihnen das Einparken. Auch beim Rotationstest schnitten Männer durchschnittlich besser ab als Frauen. Da aber meistens auch soziale Faktoren eine Rolle spielen, erfragten die Forscher auch die Selbsteinschätzung der Testpersonen in Bezug auf ihr Können. Und es zeigte sich: Je besser sich die Person einschätzte, desto besser parkte sie ein. Schon bei Fahranfängern gab es diesen Zusammenhang. Und während mit wachsender Erfahrung der Einfluss der mentalen Rotationsfähigkeit sank, blieb der Einfluss der Selbsteinschätzung erhalten. Daher der Rat der Psychologen: Die Parklücke nicht als Bedrohung, sondern als Herausforderung nehmen - dann klappt's besser. (mid)