Erst denken, dann handeln

Fahrzeugbrand

Ein Autobrand kommt selten vor. Wenn das Fahrzeug dennoch in Flammen aufgeht, sollte man möglichst besonnen handeln und einige Tipps beherzigen. So können weitere Brände und Unfälle vermieden werden.

Bei brennenden Fahrzeugen müssen Fahrer und Passanten einen kühlen Kopf bewahren. Im Gegensatz zu den Szenen aus Action-Filmen explodieren Autos in der Realität eigentlich nie. Statt panisch und überstürzt zu reagieren, ist deshalb ein durchdachtes Handeln gefragt. Ein Fehlverhalten kann die Gefahr von weiteren Bränden und Unfällen nur erhöhen.

Folge eines Verkehrsunfalls

Ohne vorsätzliche Brandstiftung können Fahrzeuge aus unterschiedlichen Gründen Feuer fangen: In den meisten Fällen brennen Autos in Folge eines Verkehrsunfalls. Auslöser sind häufig überschlagende Funken der Batterie. Viele modernere Fahrzeuge verfügen daher über einen Schalter, der die Batterie bei einem Unfall automatisch von der Bordelektronik trennt. Eine weitere Ursache: Bei Bergabfahrten kann die Bremsanlage sich überhitzen, technische Defekte können dann ein Feuer verursachen.

Auch mangelnder Reifendruck kann zu Bränden führen, wenn sich die Reifen aufgrund der erhöhten Walkarbeit erhitzen. In Ausnahmefällen können sich außerdem beim Tanken die austretenden Kraftstoffdämpfe am Tankstutzen des Fahrzeugs entzünden. Insbesondere elektrostatische Entladungen, die beispielsweise durch Reibung der Kleidung auf dem Autositz, durch Defekte oder unfachmännische Reparaturen am Tankstutzen ausgelöst werden, sind dafür verantwortlich.

Schnell Fahrzeug verlassen

In allen Fällen ist besondere Vorsicht geboten. Insassen sollten das brennende Fahrzeug verlassen. Beim Tanken entstehende Brände sind gewöhnlich ungefährlich. Sobald der Treibstoffzufluss endet, erlöschen laut der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) die Flammen in der Regel von allein, ohne dass ein Schaden am Lack oder Tanksystem des Autos entsteht. Niemals darf jedoch das Zapfventil aus dem Tankstutzen gezogen werden, wenn der Treibstoff noch läuft. Ansonsten kann sich der Brand ausbreiten und auf das gesamte Fahrzeug, die nahestehenden Personen oder gar die gesamte Tankstelle umschlagen.

Erlischt die Flamme nicht, kann sie wie bei Fahrzeugbränden durch Unfälle, Defekte oder beschädigte Reifen mit herkömmlichen Wasser oder einem Feuerlöscher bekämpft werden. Tankstellen und Lkw-Fahrer haben gewöhnlich stets einen Feuerlöscher parat, für Autofahrer ist die Mitnahme keine Pflicht, aber in solchen Situationen von Vorteil. Die ein bis zwei Liter fassenden ABC-Pulver-Löscher kosten im Fachhandel zwischen 40 Euro und 50 Euro und können mit einer mitgelieferten Schnalle unter dem Fahrersitz befestigt werden.

Kleinere Brände können außerdem mit einer Löschdecke erstickt werden, wenn sie luftdicht über die Flammen gelegt wird. Dazu gehört neben einer Decke aus feuerfestem Material wie Kevlar allerdings ein wenig Mut, da sich der Helfer dem Brand bis auf kurze Distanz nähern muss.

Generell muss das Feuer in Windrichtung bekämpft werden, um sich nicht selbst zu gefährden. Brennt es unter der Motorhaube, empfiehlt es sich, diese nur einen Spalt breit zu öffnen und mit kurzen Löschstößen in den Motorraum zu sprühen; der Pulvernebel erstickt dann die Flammen. Ganz darf die Haube nicht geöffnet werden, denn dadurch kann es zu gefährlichen Verpuffungen kommen und das Feuer durch zusätzlichen Sauerstoff angefacht werden. Nach dem Löschen können Motor und Ansaugtrakt in der Regel nach einer Reinigung wieder in Betrieb genommen werden. (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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