Elektroauto: Vor Fahrt an Ladestation Preise vergleichen

Elektroauto: Vor Fahrt an Ladestation Preise vergleichen
Die E-Auto-Ladeinfrastruktur ist besser als ihr Ruf - findet der BDEW. © Ionity

So wie man es bei der Fahrt an die Tankstelle tun sollte, sollte man es auch beim Ladestopp mit dem Elektroauto tun: die Preise vergleichen – und sich möglichst auf die unterschiedlichen Anbieter einstellen.

Wer seine Elektroauto abseits der heimischen Wallbox laden muss, der tut dies angesichts der teils hohen Strompreise mit schmerzverzerrtem Gesicht. So werden an mancher Schnellladesäule pro Kilowattstunde 80 Cent und mehr aufgerufen. Wenn der Stromer 20 oder mehr Kilowattstunden pro 100 Kilometer verbraucht, macht sich das im Portemonnaie schon deutlich bemerkbar.

Doch wer mit etwas Umsicht und Planung unterwegs ist – gerade wie jetzt in der Urlaubszeit – kann die Tankkasse deutlich entlasten, Hält man sich an ein paar einfache Ratschläge, kann man pro Ladevorgang schnell ein paar Euro sparen.

Lade-App zu empfehlen

Für eigentlich jeden E-Auto-Fahrer empfiehlt sich die Nutzung einer Lade-App, mit der sich Anbieter-übergreifend Strom an öffentlichen Ladesäulen laden lässt. Recht beliebt ist zum Beispiel die Mobility+-App von EnBW, die ihrem Nutzer den Zugang zu einer großen Zahl von Ladesäulen verschafft.

In der Regel kann man alternativ auch an Ladesäulen ad hoc andocken und dann beim Anbieter direkt bezahlen, was allerdings recht teuer werden kann. Beim Lade-Roaming per App gibt es in der Regel Einheitspreise, die dann auch über die App angezeigt werden. Wer Lade-Roaming nutzt, sollte dennoch auf Preisunterschiede bei den verschiedenen Ladesäulenbetreibern achten.

Mehrere Anbieter im Blick haben

Im Markt der Fahrstromanbieter ist seit Jahren viel Bewegung. Deshalb lohnt es sich, immer mal wieder zu vergleichen, welcher unter den unabhängigen Ladeanbietern gerade die besten Konditionen bietet. Eine gewisse Flexibilität kann da nicht schaden. Ohnehin sollte man auf mehrere Apps setzen. Neben den netzübergreifenden Apps gibt es außerdem spezielle Angebote der Autohersteller wie Mercedes Me oder MyAudi, mit denen sich oft günstig tanken lässt.

Wer Stromkunde bei seinem lokalen Stromanbieter ist, sollte einen Blick auf dessen Mobilstromkarten-Tarif werfen. Stadtwerke betreiben in ihrer Stadt oft eigene Ladesäulen, an denen man als privater Stromkunde vergleichsweise günstig öffentlich laden kann. Hinzu kommen netzgebundene Angebote wie etwa die Ladesäulen vom Discounter, die mit relativ günstigen Strompreisen Kunden in ihre Supermärkte locken.

Laden an Wallbox

Die in der Regel bequemste und außerdem günstigste Art, Fahrstrom zu laden, ist an der eigenen Wallbox. Bietet sich rechtlich und technisch für einen E-Fahrer die Möglichkeit, eine solche am Pkw-Stellplatz zu installieren, wird sich diese Investition schnell bezahlt machen. Wallboxen gibt es für wenige hundert Euro, hinzu kommen Kosten für die Installation von einem Elektriker, was ebenfalls einige hundert Euro verschlingen kann.

Über die Wallbox wird dann der Hausstrom genutzt, bei dem die Kilowattstunde deutlich weniger als an öffentlichen Ladesäulen kostet. Wer zuhause lädt, sollte nach einem günstigen Stromtarif Ausschau halten. Oft bieten die heimischen Stromanbieter entsprechende Tarife an. Alternativ könnte es sich lohnen, nach Stromanbietern zu suchen, die mit besonders günstigen E-Fahrer-Konditionen locken.

Günstig mit Solaranlage

Wer Strom aus der Solaranlage erzeugt, lädt sein Elektroauto besonders günstig. Foto: Heideberg

Wer an der heimischen Wallbox lädt, hat besonders hohe Einsparpotenziale, wenn am Stromkreislauf eine Photovoltaik-Anlage angeschlossen ist. Den kostenlosen Sonnen- als Fahrstrom nutzen hilft nicht nur dem Klima, es schont auch massiv den Geldbeutel. Jede selbstproduzierte Kilowattstunde, die man verbraucht statt einspeist, macht sich in besonderer Weise bezahlt. Allerdings ist dafür die Installation einer größeren Solaranlage notwendig.

Ein Balkonkraftwerk wäre definitiv zu klein dimensioniert, um zusätzlich noch kostenlosen Fahrstrom bereitzustellen. Wer sich eine Anlage mit 10 kWp installiert, wird in der Regel ausreichend Strom ernten, um damit Haus und ein Auto zu versorgen. Die Wallbox muss aber mit der PV-Anlage kommunizieren können. Kann das E-Auto bidirektional laden, wird die Traktionsbatterie sogar als Speicher für überschüssigen Solarstrom genutzt, was die Eigenverbrauch-Quote erhöht, und es ermöglicht, einen stationären Speicher kleiner und damit günstiger zu dimensionieren.

Laden am Arbeitsplatz

Mittlerweile gibt es Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zum Stromladen auf dem Firmenparkplatz anbieten. In einigen Fällen wird dies kostenlos und zudem zusätzlich zum Gehalt und nicht als Teil des Lohns angeboten. Der Clou: Dieser Fahrstrom muss nicht wie andere Vergünstigungen als geldwerter Vorteil versteuert werden.

Wenn der Arbeitgeber den von Mitarbeitern getankten Fahrstrom berechnet, bietet auch dies in der Regel Einsparpotenziale. Unternehmen profitieren nämlich von günstigeren Strompreisen, die sie dann an ihre Arbeitnehmer weitergeben können. In vielen Fällen lässt sich so die Kilowattstunde 30 bis 50 Prozent günstiger als im Privathaushalt tanken. (SP-X)

Keine Beiträge vorhanden