Wer Rehen oder anderen Tieren plötzlich auf der Straße begegnet, sollte keine hastigen Ausweichmanöver einleiten. Ein Zusammenstoß sei weniger gefährlich, so der ADAC.
Autofahrer sollten bei Wildtieren auf der Straße nicht versuchen, riskant auszuweichen. Ein Zusammenstoß mit dem Tier ist in dieser Situation nach Angaben des ADAC in München für die Insassen weniger gefährlich. Der Automobilclub hatte einen Crashtest mit einem «Hirsch-Dummy» vorgenommen. Bei dem Versuch rammte ein Pkw mit Tempo 40 eine 55 Kilogramm schwere, 93 Zentimeter große Hirsch-Attrappe. Durch den Aufprall wurde die Motorhaube zwar stark eingebeult, die Windschutzscheibe aber blieb intakt. Bei einem wirklichen Unfall wäre der Fahrer nicht verletzt worden.
Falsches Verhalten des Autofahrers
Werden Personen bei einem Wildunfall verletzt, liegt das den Angaben zufolge oft am falschen Verhalten des Autofahrers: Ist ein Zusammenstoß mit dem Tier unvermeidbar und das Auto mit hoher Geschwindigkeit unterwegs, sollte der Fahrer nicht versuchen auszuweichen. Denn in vielen Fällen werde dann ein am Rand stehender Baum gerammt. Stattdessen sei es besser, voll abzubremsen, das Lenkrad festzuhalten und den Aufprall mit dem Tier in Kauf zu nehmen, erklärt Andreas Hölzel vom ADAC.
Im Wald und in daran angrenzenden Gebieten muss der Fahrer grundsätzlich sehr vorausschauend fahren und jederzeit bremsbereit sein. Taucht ein Tier auf, sollte er abblenden, bremsen und langsam weiterfahren. Viele Wildtiere sind außerdem in Herden unterwegs. Rennt ein Tier über die Straße, können kurz darauf weitere folgen.
Nach einem Unfall muss die Unfallstelle sofort abgesichert und die Polizei gerufen werden. Der Autofahrer sollte das Tier auf keinen Fall anfassen, da es an Tollwut erkrankt sein kann, warnt der ADAC. Für die Kaskoversicherung benötige der Fahrzeughalter von der Polizei oder dem Jagdpächter eine Bescheinigung über den Unfall. (dpa/gms)