Tesla enttäuscht Erwartungen

Satter Verlust in 2014

Tesla enttäuscht Erwartungen
Das Tesla Modell S hat eine Reichweite von fast 500 km. © Tesla

Tesla hat im letzten Quartal des vergangenen Jahres die Erwartungen weit verfehlt. Der Elektroauto-Hersteller musste statt eines satten Gewinns einen Verlust von 108 Millionen Euro hinnehmen.

Der Elektroauto-Hersteller Tesla hat in seinem Weihnachtsquartal die Erwartungen massiv verfehlt. Statt des von Analysten erwarteten Gewinns gab es einen hohen Verlust von 108 Millionen Dollar. Grund sind zum einen hohe Entwicklungs- und Expansionskosten.

Zudem schaffte es Tesla nicht, mehr als 1000 gebaute Fahrzeuge an die Kunden auszuliefern, was die Geschäftszahlen drückte. Gründe dafür seien schlechtes Wetter, Ferien der Käufer sowie Verzögerungen bei der Produktion einer neuen Modellvariante gewesen, erklärte der Konzern aus Kalifornien am späten Mittwoch.

294 Millionen Euro Verlust im Jahresverlauf

Im gesamten Jahr addierte sich der Verlust auf gut 294 Millionen Dollar. Im Vorjahresquartal hatte Tesla 16 Millionen Dollar verloren und im ganzen Jahr 2013 rund 74 Millionen. Der Umsatz sprang im vierten Quartal zwar im Jahresvergleich um 55 Prozent auf 957 Millionen Dollar (847 Mio Euro) hoch. Analysten hatten jedoch mit rund 1,2 Milliarden Dollar gerechnet. Die Aktie fiel nachbörslich um fast vier Prozent. Tesla-Chef Elon Musk rechnet damit, dass seine Firma frühestens 2020 profitabel wird. Zugleich verspricht er aber auch, zum Jahr 2025 eine Million Elektroautos pro Jahr zu bauen.

Im laufenden Jahr will Tesla 55 000 Fahrzeuge des aktuellen mehr als 70 000 Dollar teuren Model S und des neuen SUV Model X ausliefern, das in sechs Monaten auf den Markt kommen soll. Der Konzern habe 10 000 Bestellungen für das Model S und 20 000 Anfragen für Model X. Zum Ende dieses Jahres will Tesla in der Lage sein, gut 2000 Fahrzeuge pro Woche zu bauen.

Tesla stellt bislang ausschließlich Luxus-Elektroautos für reiche Kunden her. Die Firma will erst 2017 mit dem Model 3, das etwa 35.000 Dollar kosten dürfte, den Massenmarkt entern. Voraussetzung dafür, dass damit eines Tages auch Geld verdient wird, ist der Aufbau einer riesigen Fabrik für Batterien, mit denen die Fahrzeuge betrieben werden. Diese «Gigafactory» entsteht in Nevada. Der Ausbau macht allein in diesem Jahr Investitionen von 1,5 Milliarden Dollar notwendig. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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