E-Autos: Deutliche Rabatte ab zweitem Halbjahr

Nach Preissenkung von Tesla

E-Autos: Deutliche Rabatte ab zweitem Halbjahr
Für das Tesla Model Y wurden die Preise gesenkt. © Tesla

Tesla hat die Preise für das Model 3 und das Model Y gesenkt. Das dürfte nur der Anfang sein, glaubt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer.

Damit habe auf dem deutschen Elektroautomarkt ein Preiskampf begonnen. So zumindest bewertet das Center Automotive Research (CAR) in Duisburg die Situation nach den stark gesunkenen Kosten für Käufer des Tesla Model Y.

Die US-E-Automarke hatte zuletzt die Basispreise für das SUV um fast 9000 Euro gesenkt. Hinzu kommen weitere Kundenvorteile sowie die aktuell höchste Stufe der Umweltprämie, so dass sich der Kundenvorteil laut CAR auf bis zu 16.100 Euro gegenüber einem Kauf im vergangenen Jahr summiert. Für die Limousine Tesla Model 3 ergibt sich nach dieser Rechnung ein Kundenvorteil von 12.678 Euro gegenüber Dezember. Auch wenn im Januar noch nicht allzuviele dieser im Preis gesenkten Fahrzeuge auf dem deutschen Automarkt neu zugelassen worden sein dürften, hat Tesla im Januar ein deutliches Zulassungsplus hingelegt: mit 4241 Neuzulassungen gab es für den US-Elektroautobauer nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) einen Zuwachs von über 912 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

VW will sich nicht am Preiskampf beteiligen

„Auch wenn VW-Vorstände betonen, dass man der Preiswelle von Tesla nicht folgen wird, gehen wir davon aus, dass dies durch Marktdruck spätestens im zweiten Halbjahr mit Rabatten durchbrochen werden wird“, bewertet CAR-Leiter Ferdinand Dudenhöffer die Entwicklung.

VW-Chef Oliver Blume hatte unlängst im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ gesagt, dass er nicht mit Preisnachlässen für die eigenen Elektrofahrzeuge reagieren werde. VW werde sich keinen Preiskampf mit dem amerikanischen Wettbewerber liefern, so Blume. „Wir haben eine klare Preisstrategie und setzen dabei auf Verlässlichkeit. Wir vertrauen auf die Stärke unserer Produkte und Marken“, sagte Blume. Volkswagen wolle zwar „ein weltweit führender“ Anbieter von Elektroautos sein, doch solle dies durch „profitables Wachstum“ erreicht werden.

Ob sich dieser Position halten lässt, wird sich indes erst noch zeigen müssen. Eine preisgleicher VW ID3 dürfte gegenüber dem Tesla Model 3 nach Einschätzung von Dudenhöffer in Wettbewerbsnachteile laufen und damit weniger Verkäufe erzielen.

Verbesserte Lieferbarkeit

Verstärkt wird der Preisdruck für alle Hersteller durch die sich verbessernde Lieferbarkeit von E-Autos. Die bessere Verfügbarkeit von Halbleitern und Batterien dürften spätestens im zweiten Halbjahr für höhere Produktionszahlen sorgen. Gleichzeitig stockt die Nachfrage vor allem bei Privatkunden. Der steigende Volumendruck wird nach Dudenhöffers Einschätzung zu mehr Rabatten und der Auflage von Sondermodellen führen.

Ford hat unterdessen schon auf die Preissenkung von Tesla reagiert und will den Mustang Mach-E in den USA um bis zu 5900 Dollar im Preis reagieren. (mit SP-X/dpa)

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