Elon Musk hat weitere Aktien des Elektroautobauers Tesla verkauft. Unterdessen läuft die Personalsuche für die Fabrik im brandenburgischen Grünheide nach Plan.
Tesla-Chef Elon Musk hat erneut Aktien seines Konzerns versilbert. Der Unternehmer veräußerte rund 934 000 Papiere für etwa eine Milliarde US-Dollar, wie in der Nacht zu Freitag aus Pflichtmitteilungen an die US-Börsenaufsicht hervorging.
Damit hat sich Musk insgesamt schon von rund zehn Millionen Tesla-Aktien im Wert von knapp elf Milliarden Dollar (9,6 Mrd Euro) getrennt, seit er Anfang November im Zuge eines Twitter-Votums den Verkauf eines Teils seiner Anteile am Elektroautobauer zusagte.
Abstimmung auf Twitter
Musk hatte Twitter-Nutzer abstimmen lassen, ob er sich von 10 Prozent seiner 17-prozentigen Tesla-Beteiligung trennen solle, um mehr Steuern zu zahlen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss Musk allerdings noch weitere Tesla-Aktien abstoßen. Musk ist größter Einzelaktionär des Unternehmens. Der Tesla-Chef gilt mit einem geschätzten Vermögen von rund 285 Milliarden Dollar als reichster Mensch der Welt. Doch sein Reichtum basiert weitgehend auf Aktienbeteiligungen, die erst bei einem Verkauf besteuert werden.
Unterdessen ist Tesla bei der Suche nach Fachkräften für die Fabrik in Grünheide nach Einschätzung von Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) in seinem Zeitplan. Die Rekrutierung bewege sich etwa in dem zeitlichen Rahmen, der geplant gewesen sei, sagte Steinbach am Mittwoch in Potsdam mit Blick auf Tesla und andere Großinvestoren im Land. Bei Tesla komme nach bisherigen Angaben mehr als die Hälfte der derzeit Beschäftigten aus dem näheren Umfeld inklusive Berlin, was die Wohnraumsituation entspanne. Der Rest verteile sich auf Deutschland und auch auf das Ausland. Der Anteil polnischer Arbeitskräfte sei kleiner als erwartet.
Produktionsstart noch dieses Jahr
Tesla-Chef Elon Musk will mit der Produktion in Grünheide bei Berlin noch in diesem Jahr anfangen. Eine Genehmigung vom Land Brandenburg für die Fabrik steht noch aus. Allerdings gehe es nicht um die Auslieferung – diese soll nicht mehr in diesem Jahr beginnen: Serienproduktion und Start der Auslieferungen würden nicht mehr vor Ende des Jahres erwartet, selbst wenn nach erteilter Genehmigung dann bereits Fahrzeuge produziert werden, heißt es bei Tesla. Das hänge unter anderem damit zusammen, dass Tesla zunächst eine gewisse Anzahl an Fahrzeugen produzieren wolle, damit die gewünschte Qualität erreicht werde. Die „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ hatten darüber am Dienstag geschrieben.
Tesla baut bisher über vorzeitige Zulassungen. In Grünheide hat das Unternehmen bereits mehrere Elektroautos zu internen Testzwecken produziert. Geplant sind nach dem Start in einer ersten Ausbaustufe bis zu 500 000 Autos pro Jahr mit rund 12 000 Beschäftigten. An der Online-Erörterung von Kritikern der Fabrik, deren Wiederholung in der vergangenen Woche zu Ende ging, hätten sich rund 50 Menschen oder Organisationen beteiligt – dies werde noch ausgewertet, sagte der Abteilungsleiter Umweltschutz im Umweltministerium, Axel Steffen, am Mittwoch im Umweltausschuss des Landtags. (dpa)