Mit dem Tesla Model S emissionsfrei zur letzten Ruhestätte

Umbau zum Leichenwagen

Mit dem Tesla Model S emissionsfrei zur letzten Ruhestätte
Neue Möglichkeiten mit dem Tesla Model S © Remetzcar

Remetzcar hat dem Tesla Model S zu einem besonderen Fahrzeug umfunktioniert. Die Stretch-Limo-Spezialisten aus den Niederlanden modelten das Elektroauto in einen Leichenwagen um.

Harold Chasen diente als Vorbild. Der 20-Jährige baute in dem Film "Harold and Maude" seine Autos zu Leichenwagen um. 45 Jahre später übertragen die holländischen Stretch-Limo-Experten von Remetzcar das Konzept in die aktuelle Zeit.

Anstatt eines Jaguar E-Type, wie in dem 1971 entstandenen Film, steht ein Tesla Model S zur Verfügung, der die hinten zu transportierenden Gäste emissionsfrei und fast lautlos zur letzten Ruhestätte fährt.

Tesla Model S um 80 Zentimeter verlängert

Das Resultat kann sich sehen lassen. Mit dem gläsernen, hochbauenden Kombiheck wirkt der Wagen geschmackvoll und zudem besonders repräsentativ. Angesichts der heute vielerorts üblichen fensterlosen Kleintransporter, die für eine maximal kosteneffiziente und zudem anonyme Leichenentsorgung stehen, setzt dieser Tesla-Umbau ein Ausrufezeichen für die deutlich stilvollere jedoch aussterbende Tradition des Leichentransports im klassischen Nobel-Kombi.

Den Tesla Model S auf die Streckbank zu legen, war für die Stretch-Spezialisten eine besondere Herausforderung. Auf 5,78 Meter wurde das Bestattungsauto verlängert, was den Transport von bis zu 2,17 Meter langen Särgen erlaubt. Hierfür wurde das Fahrzeug einmal durchgeschnitten und ein gut 80 Zentimeter langer Mittelteil eingesetzt.

Umgebauter Tesla Model S kommt bis zu 350 Kilometer weit

Ein Problem bei dieser Arbeit war die den Unterboden weitgehend ausfüllende Hochvoltbatterie, die für die Verlängerung ausgebaut und an anderer Stelle neu eingesetzt werden musste. Laut Remetzcar kommt der 70-kWh-Stromspeicher zum Einsatz, der einen Radius von 350 Kilometer erlauben soll.

Eine weitere Herausforderung war es, den hinteren Bereich der ursprünglichen Stufenhecklimousine zum Kombiheck auszubauen. Hier hat sich Remetzcar für eine filigrane Konstruktion mit maximal großen Glasflächen entschlossen. Dieses Glasheck muss zudem die für Leichenwagen üblichen Anforderungen an Hygiene und Funktionalität erfüllen. So gibt es einen mit Rollen bestückten ausziehbaren Teakboden, der ein leichtes Einladen von Särgen erlaubt. (AG/SP-X)

Vorheriger ArtikelDiesel-Anteil erreicht neuen Tiefststand
Nächster ArtikelDeutsche Urlauber treffen sich im Stau
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden