Taxifahrer protestieren gegen Uber und Co.

Konkurrenz aus dem Internet

Taxifahrer protestieren gegen Uber und Co.
Uber droht Ärger in Kanada. © dpa

Europaweiter haben Taxifahrer gegen die neue Konkurrenz von Anbietern aus dem Internet protestiert. Einer dieser Mitbewerber ist die US-Firma Uber, die mittlerweile in 20 Städten aktiv ist.

Tausende europäische Taxifahrer wollen am Mittwoch gegen neue Konkurrenz aus dem Internet demonstrieren. Die Proteste sind in Städten wie Berlin, Hamburg oder auch London, Paris, Madrid und Mailand geplant. Zu einer Sternfahrt am Mittag in Berlin meldeten die Veranstalter bis zu 1000 Taxis an. «Das wird man auch merken im Straßenverkehr», sagte ein Polizeisprecher.

Die Taxifahrer sehen ihr Geschäft von Anbietern bedroht, die über Handy-Apps Fahrer vermitteln. Aus ihrer Sicht gibt es einen unfairen Wettbewerb, weil für die neuen Rivalen aus dem Internet die strikte Regulierung des Taxi-Gewerbes ausgehebelt sei. Ein rotes Tuch ist für sie vor allem die US-Firma Uber, die in rund 20 europäischen Städten aktiv ist. Vergangene Woche besorgte sich Uber 1,2 Milliarden Dollar frisches Geld von Investoren, das Unternehmen aus San Francisco wurde dabei insgesamt mit 17 Milliarden Dollar bewertet.

Uber Betrieb in Brüssel untersagt

Kleinere Proteste als in Berlin sind nach Angaben des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbands in Hamburg, Köln und München geplant. In London wollen Tausende Taxifahrer langsam durch das Zentrum fahren, die Veranstalter erwarten 10 000 bis 12 000 Teilnehmer. In Mailand wird mit rund 5000 streikenden Fahrern gerechnet, auch in Madrid sind tausende Taxifahrer zum Streik aufgerufen. In Paris wollen rund 3000 Fahrer die Flughäfen Orly und Charles de Gaulle blockieren. Proteste sind auch in Lissabon, Sao Paolo und Chicago geplant. Vor allem in London und Paris hatte es bereits mehrfach Proteste von Taxifahrern gegen die neuen Wettbewerber gegeben.

Private Fahrer seien oft nicht für die Beförderung versichert, absolvierten keine regelmäßigen Gesundheitschecks, ihre Ausbildung und der technische Zustand des Autos würden nicht geprüft, kritisierte der Präsident des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbands BZP, Michael Müller, zum Aktionstag. Uber entgegnet stets, man überprüfe die Fahrer und sorge für die Sicherheit der Fahrgäste.

Der Dienst musste in Europa bereits Rückschläge hinnehmen. In Brüssel wurde Uber der Betrieb untersagt, in Frankreich gibt es Einschränkungen. In Berlin erwirkte ein Taxifahrer im Frühjahr eine einstweilige Verfügung gegen Uber, vollstreckte sie jedoch unter Hinweis auf wirtschaftliche Risiken nicht. (dpa)

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