Inhaltsschwere Adventszeit birgt Gefahren

Zwischen Tannenbaumkauf und Glühwein

Inhaltsschwere Adventszeit birgt Gefahren
Zu Werbezwecken dürfen Lkw illuminiert werden. © Coca Cola Deutschland

Die Adventszeit bietet jedes Jahr besondere Situationen. Autofahrer sollten dabei nicht jedem Trend folgen, um nicht nur Unfällen vorzubeugen, sondern auch mögliche Bußgelder zu vermeiden.

Ob für die stressige Familientour oder die entspannte Fahrt in den Ski-Urlaub: Ohne Auto geht es auch am Jahresende kaum. Ein paar Regeln sollten Weihnachten und Silvester jedoch besonders beachtet werden.

So ist Weihnachten die Zeit der Lichter – allerdings nicht im Auto. Obwohl vor allem viele Lkw-Fahrer ihrer Fahrzeugkabinen mit Lampen schmücken, sind Lichterketten, kleine Tannenbäume und anderer beleuchteter Weihnachtsschmuck während der Fahrt nicht erlaubt. Das ergibt sich aus der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO, § 49a Abs. 1). Die Dekoration beeinträchtigt die Sicht des Fahrers und kann von anderen Verkehrsteilnehmern falsch interpretiert werden – etwa als Warnleuchte. Bei plötzlichen Bremsmanövern wird der festliche Schmuck zudem zum gefährlichen Geschoss.

Glühwein ist tabu

Der Weihnachtsmarktbesuch mit Glühweinverkostung zählt für viele zum Standardprogramm in den Tagen vor dem Fest. Doch das geistige Heißgetränk hat es in sich: Aufgrund des Zuckergehaltes und der Wärme geht der Alkohol viel schneller ins Blut, als etwa beim Genuss eines normalen Glases Rotwein.

Sicherer ist es deshalb, für die Fahrt zum Weihnachtsmarkt auf öffentliche Verkehrsmittel zu setzen – oder der süßen Verlockung zu widerstehen und zu einem alkoholfreien Punsch zu greifen. Das ist auch besser für den Führerschein: Weiß doch auch die Polizei, dass der Dezember der Monat der Weihnachtsmarktbesuche und Weihnachtsfeiern ist. Übrigens sollten nicht nur der Glühwein, sondern auch die anderen gehaltvollen Getränke für den jeweiligen Autofahrer tabu sein.

Weihnachtsbaum richtig im Auto transportieren

Wer die Fest-Tanne mit dem Auto nach Hause schafft, sollte bei der Auswahl des Baumes nicht nur die Ecke vor Augen haben, in der er zu Hause platziert wird, sondern auch die Ausmaße des eigenen Autos. Der Baum darf weder vorne noch seitlich über das Auto hinausreichen. Ragt er mehr als einen Meter über das Fahrzeugheck, muss hinten eine rote Fahne angebracht werden, mindestens 30 x 30 cm große und durch eine Querstange auseinandergehalten.

Die Tanne muss außerdem so fixiert werden, dass sie sich auch bei Kurvenfahrt, Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht lösen kann. Am besten eignen sich dazu Spanngurte. Die Sicht des Fahrers darf vom Christbaum nicht behindert werden. Auch Kennzeichen, Scheinwerfer, Blinker oder Rückleuchten dürfen nicht verdeckt sein. Bleibt die Kofferraumklappe offen, muss man sie so fixieren, dass sie sich während der Fahrt nicht komplett öffnet.

Kein Geschenkelager im Kofferraum

Wertgegenstände haben im Auto generell nichts zu suchen. Zur Weihnachtszeit ist das sichtbare Liegenlassen besonders riskant, da Langfinger dann besonders auf lohnende Beute spekulieren. Wer keine Stufenhecklimousine mit geschlossenem Kofferraumabteil hat, sollte also lieber ein Schließfach am Bahnhof als Zwischenlager anmieten. In Großstädten gibt es zudem häufig Gepäckbusse, wo Einkäufe gegen eine geringe Gebühr abgestellt werden können.

Dicke Jacken am Steuer ausziehen

Sich mit Daunenjacke, dicken Handschuhen und Pudelmütze ins Auto zu setzen mindert vielleicht das Risiko einer Erkältung, erhöht aber die Unfallgefahr. Denn gefütterte Kleidung schränkt die Beweglichkeit und damit die Reaktionsfähigkeit am Lenkrad ein. Zudem kann der Gurt den Körper nicht fest umschließen oder er liegt falsch an. Bei einem Unfall schützt die Rückhaltesicherung dann nicht optimal. Das gilt auch für Kinder, die mit Jacke in ihrem Sitz angeschnallt sind.

Besser ist es, die warmen Klamotten vor dem Start auszuziehen und ein paar Minuten zu frieren, bis der Wagen aufgeheizt ist. Die Sitzheizung reagiert übrigens meisten schneller als die Innenraumheizung. (SP-X)

Vorheriger ArtikelVor Fahrtantritt: Camping im Winter gut vorbereiten
Nächster ArtikelJeep Compass: Auf dem richtigen Weg
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein
Bitte geben Sie Ihren Namen ein