Ein Monat Tankrabatt: Für Autofahrer ein Flop

Ein Monat Tankrabatt: Für Autofahrer ein Flop
An keinem Tag im Juni waren Benzin oder Diesel um die volle Höhe der Steuerentlastung billiger als am 31. Mai. © dpa

Trotz steuerlicher Hilfe vom Staat war Benzin im ersten Halbjahr um 46 Cent teurer als im Vorjahreszeitraum, Diesel um mehr als 60 Cent.

Nach einem Monat Tankrabatt fällt die Bilanz aus Sicht der Autofahrer alles in allem ernüchternd aus: Ein Liter Super E10 kostete im Juni im bundesweiten Mittel 1,911 Euro und damit 15,3 Cent weniger als im Mai, als noch die reguläre Energiesteuer zu zahlen war. Das zeigt die aktuelle ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise für den Monat Juni. Rein steuertechnisch liegt der Abschlag seit 1. Juni bei rund 35 Cent.

Noch weniger merken die Fahrer von Diesel-Fahrzeugen von der Steuersenkung. Für einen Liter mussten sie im Juni 2,019 Euro bezahlen – gegenüber dem Vormonat ein Minus von nur 1,4 Cent. Seit 1. Juni fällt die Steuerlast auf Diesel-Kraftstoff um rund 17 Cent niedriger aus, davon haben die Verbraucher jedoch kaum etwas gespürt. Sowohl im Mai als auch nach der Energiesteuersenkung im Juni waren die Tankstellenpreise – gemessen am Ölpreis – sehr stark überhöht.

Teuerster Tag war im letzten Monat für die Fahrer von Benzinern der 12. Juni mit einem Durchschnittspreis von 1,952 für einen Liter Super E10. Am preiswertesten war E10 am 30. Juni mit 1,860 Euro. Diesel war dagegen am Monatsersten am günstigsten mit einem Tagesmittel von 1,928 Euro. Am tiefsten in die Tasche greifen mussten Dieselfahrer am 20. Juni bei einem Preis von 2,055 Euro. Und: An keinem einzigen Tag im Juni waren Benzin oder Diesel um die volle Höhe der Steuerentlastung billiger als am 31. Mai.

Wie dramatisch teuer Tanken geworden ist, zeigt der Vergleich des ersten Halbjahres 2022 mit dem Vorjahreszeitraum. Laut ADAC kostete ein Liter Super E10 in den ersten sechs Monaten dieses Jahres durchschnittlich 1,904 Euro, im selben Zeitraum 2021 waren es noch 1,442 Euro, also 46,2 Cent weniger. Noch gravierender fällt die Verteuerung bei Diesel aus: Im ersten Halbjahr 2021 lag der durchschnittliche Preis bei 1,304 Euro, im Vergleichszeitraum 2022 mussten Dieselfahrer im Schnitt 1,912 Euro bezahlen – ein Plus von 60,8 Cent.

Das ist allerdings noch weit unter der Marke von 2,80 Euro je Liter. Laut einer Erhebung im Rahmen der internationalen Continental-Mobilitätsstudie 2022 glaubt bei diesem Preis nämlich mehr als die Hälfte der Deutschen, sich Autofahren endgültig nicht mehr leisten zu können.

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