Ein bisschen von Subarus Offroad-Tradition soll der Uncharted ins Elektro-Zeitalter retten. Die Technik stammt weitgehend von Toyota.
Jenseits des Atlantiks kennt jeder Subaru und seinen Forrester, die Fahrzeuge werden in den USA gebaut und gelten als „amerikanisch“ – bei uns pflegen die Japaner ein gediegenes Nischendasein. Allerdings assoziiert auch hierzulande bislang kaum jemand Subaru mit der Elektrifizierung des Automobils. Dies will man jetzt ändern und schickt dafür den Uncharted in den Markt – den „Unerforschten“.
Ein Crossover-SUV im C-Segment: Ausgerechnet auf diesem europäischen Lieblingssektor für E-Mobilität soll sich der Uncharted ab 2026 beweisen. Wie gut, dass man da den großen Bruder Toyota als Shareholder und Entwicklungshelfer an Bord hat. Die Elektro-Plattform kommt vom Weltmarktführer. Von ihr stammen der Toyota bZ4X, dessen Subaru-Pendant Solterra, sowie das Pärchen Toyota C-HR+ und Uncharted.
Mehr als 21 Zentimeter Bodenfreiheit
Im Unterschied zum C-HR+ verfügt der Uncharted über stolze 21,2 Zentimeter Bodenfreiheit mehr als genug für ein 4,52 Meter langes Alltagsfahrzeug, das bei 160 km/h abgeriegelt ist. Zudem meistert er souverän steilste Hänge und Verschränkungen und damit weit mehr, als heimische Straßen es je erfordern. Wie die wesentlich teurere Offroad-Konkurrenz von Land Rover und Mercedes verfügt auch der Uncharted über eine „gläserne“ Motorhaube. Die lässt sogar einen „Blick“ auf die Reifenflanken zu – praktisch bei engen Ausfahrten oder hohen Bordsteinen.
Man war bei Toyota und Subaru augenscheinlich sehr bestrebt, in Gestalt des Uncharted einen entschiedenen Schritt in den elektrischen Markt zu gehen – ohne die Offroad-Tradition zu vernachlässigen. „Mehr Reichweite, kürzere Ladezeiten, spürbar mehr Leistung“ verspricht David Dello Stritto, General Manager Sales & Marketing Europe. Mit Blick auf die erste Generation des Solterra ist das auch nötig, der soll deshalb ab 2026 dieselben Antriebe wie der Uncharted kriegen.
Mit Front- und Allradantrieb
In Sachen Agilität ist der stärkste Uncharted (252 kW/338 PS) sehr gut dabei. Und im Sprint bringt er es in 5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Reichweite benennt Subaru mit 525 km. Auch die Long-Range-Variante – seit vielen Jahren der erste Subaru mit Frontantrieb – überzeugt in den unterschiedlichsten Lektionen jenseits öffentlicher Straßen durch fabelhaftes Fahrwerk und große Spurtreue. Er soll mit 165 kW (224 PS) auf den Markt kommen und mit 77 kWh die gleiche Batterie haben wie die Allradversion. Da sind dann sogar 600 Kilometer Reichweite drin.
Einstiegsmodell wird ein Fronttriebler mit 57,7-kWh-Akku und 123 kW (167 PS) sowie einer Reichweite von 455 Kilometern. Schluss ist allerdings schon bei Tempo 140, was ein wenig schwachbrüstig klingt. Alle drei Modelle sind mit bis zu 150 kW Gleichstrom an den CCS-Ladern dabei. Praktisch ist die Onboard-Ladefunktion von 22 kW für die heimatliche Wallbox oder öffentliche Ladesäulen. Die Prototypen entsprachen in Sachen Material und Verarbeitung praktisch schon den Serienmodellen, die laut Subaru im ersten Halbjahr 2026 auf dem deutschen Markt erhältlich sein sollen. Zu welchem Preis, das ist noch unklar. Den technisch verwandten Toyota C-HAT gibt es ab rund 34.000 Euro. (SP-X)

