Mit dem Trezia will Subaru ab kommendem März verstärkt auch junge Familien zu den eigenen Händlern locken. Technisch ist der Neue mit dem Toyota Verso S verwandt.
Von Michael Specht
Bislang zählen hauptsächlich Allradfreunde sowie Jäger und Förster zu Subarus Kunden. Letztere fahren am liebsten die Modelle Forester oder Legacy Outback. Zukünftig will der japanische Allradhersteller verstärkt auch junge Familien in die Verkaufsräume locken. Ab kommenden März bietet Subaru in Europa einen kleinen MPV (Multi Purpose Vehicle) an. Sein Name "Trezia" wurde von dem englischen Begriff "treasure", also Schatz, abgeleitet.
Lediglich äußerliche Unterschiede mit dem Verso S
Der fünftürige und vier Meter lange Mini-Van soll vor allem gegen etablierte Konkurrenten wie Opel Meriva, Hyundai ix20, Kia Venga, Nissan Note, Renault Grand Modus und dem brandneuen Toyota Verso S antreten. Mit letzterem ist er sogar technisch identisch. Denn der Autobauer Toyota, der 16 Prozent Anteil an Subaru hält, baut den Trezia in seinem japanischen Werk in Iwate auf derselben Fertigungslinie wie den Verso S.
Beide Modelle unterscheiden sich äußerlich lediglich im Front- und Heckbereich. "Die vorderen Kotflügel, Haube, Scheinwerfer, Grill und Stoßfänger sind spezielle Teile von Subaru", sagt Produktmanager Hiroki Matsueda. "Wir haben hierfür während der Entwicklung mehr als 100 Designer zu Toyota geschickt." Cockpit und Innenraum teilen sich Verso S und Trezia eins zu eins. Verarbeitung und Materialauswahl hinterließen bei einer ersten Sitzprobe im neuen Subaru einen sehr guten Eindruck. Viele Ablagen sollen den familiären Alltag erleichtern, ein riesiges, sich über die gesamte Dachlänge spannendes optionales Glasdach soll für ein angenehmes Raumgefühl sorgen.
Justy am Ende
Auch auf der Rücksitzbank des Trezia stimmt das Platzangebot. Hier sitzen nicht nur Kinder komfortabel. Soll statt des Nachwuchses der Ikea-Einkauf verstaut werden, lassen sich die Rücksitze getrennt umlegen und sich der Laderaum auf bis zu 1388 Liter erweitern.
Mit dem Trezia stellt Subaru den Verkauf des Justy ein. Der fünftürige, 3,60 Meter kurze Kleinwagen auf Basis des Daihatsu Sirion erfüllt nicht mehr die heute gültige Abgasnorm Euro 5. "Eine Anpassung hätte zu hohe Kosten verursacht", sagt der neue Geschäftsführer von Subaru Deutschland, Volker Dannath (48), "und mit dem Trezia haben wir zudem einen attraktiven MPV im Programm, der uns hilft, den CO2-Flottenausstoß zu senken."
5000 Euro teurer als der Toyota Verso S
Angeboten werden für den Trezia, der sein öffentliches Debüt im März auf dem Genfer Automobilsalon haben wird, zwei Toyota-Motorisierungen. Beim Benziner handelt es sich um ein 1,33-Liter-Aggregat, das nur 5,5 Liter verbrauchen und 127 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen soll. Der Diesel holt aus 1,4 Liter Hubraum 90 PS und wird mit einem Verbrauch von 4,3 Litern angegeben, entsprechend 113 Gramm CO2. Kombiniert werden die Motoren mit einem manuellen Sechsganggetriebe oder mit einer automatisierten Schaltbox, die Subaru 6MMT (Multi-Modus-Transmission) nennt.
Europaweit plant Subaru, in diesem Jahr mindestens 4000 Trezia abzusetzen. "Ich denke, dass wir in Deutschland davon mehr als ein Viertel verkaufen können", sagt Dannath, der allerdings damit keine leichte Aufgabe hat. Immerhin soll der Trezia bei knapp 20.000 Euro starten. Das sind gut 5000 Euro mehr als Toyota für die Einstiegsversion des Verso S verlangt. (mid)