Subaru Forester: Hat alles, was man braucht

Subaru Forester: Hat alles, was man braucht
Der Subaru Forester geht aktuell in die sechste Generation. © Subaru

Klar, etwas mehr geht immer. Doch wer muss schon eine überbordende Digitalisierung haben? Oder noch mehr Leistung? Es geht auch anders, wie der Subaru Forester zeigt.

Die Entwicklung neuer Autos ist ein stetiger Wettbewerb und vor lauter Leistungs-, Reichweiten oder Beschleunigungsrekorden verbunden mit immer mehr automatisierten Fahrkünsten vergisst man schon mal, dass es auch noch ganz normale Autos für ebenso normale Menschen geben muss. Wir haben so ein Exemplar gefunden: den Subaru Forester.

Das SUV liegt mit 4,67 Metern Länge ziemlich genau in der Mittelklasse, der Radstand von 2,67 Metern wiederum gehört eher in die Kompaktklasse. Aber derlei Kategorisierungen sind in Zeiten von sogenannten „Crossovern“ ohnehin nicht mehr bindend. Egal ob Mittel oder Kompaktklasse – der Subaru ist ein grundehrliches Auto mit Allradantrieb, für Menschen, die einfach und sicher fahren wollen, dabei auch mal einen Feldweg unter die Räder nehmen und im Winter keine Angst vor Schnee haben wollen.

Forester in sechster Generation

Diese Menschen, findet Subaru, müssen sich bei Autokauf keine Gedanken darüber machen, wieviel Leistung sie benötigen: Es gibt den Forester (mittlerweile seit Anfang des Jahres in der sechsten Generation) klassischerweise mit einem Zweiliter-Boxermotor, der eine leichte Unterstützung durch einen E-Motor erfährt. Subaru nennt das ganze eBoxer. Im Grunde handelt es sich um einen Mildhybrid. In Zahlen ausgedrückt kommt der Boxer auf 100 kW/136 PS, der E-Motor steuert 12,3 kW oder knapp 17 PS hinzu.

Sachlich gestaltet: das Cockoit des Subaru Forester. Foto: Forester

Die Kraft wird über ein stufenloses Getriebe namens Lineartronic an die vier Räder verteilt. Welches Rad gerade wieviel Leistung erhält wird ebenso elektronisch geregelt wie die Definition von sieben Fahrstufen, die herkömmliche Getriebeübersetzungen darstellen. Wer will, kann auf ebenen Strecken im urbanen Umfeld mit ganz leichtem Gasfuß theoretisch auch bis zu zwei Kilometer weit elektrisch fahren. Das ist schön, aber im Alltag ohne Belang, weil kaum realisierbar.

Leistung von 136 PS

Mit den 136 PS lassen sich in einem modernen Fahrzeug „keine Bäume ausreißen“, aber das kann in einem Auto, das „Förster“ heißt, ohnehin nicht das Ziel sein. 12,2 Sekunden vergehen bis die 100 km/h-Marke fällt, maximal sind 188 km/h drin. Am angenehmsten fährt man gelassen über Landstraßen oder im Bereich der Richtgeschwindigkeit oder leicht darunter über Autobahnen, so wie es nach unserer Erfahrung ohnehin die allermeisten Menschen handhaben.

Dann pendelt sich der Verbrauch auf Werte um 7,7 Liter ein, was knapp einen halben Liter unter dem Normverbrauch von 8,1 Litern ist. Vollgas quittiert der Boxer mit eher gemütlicher Leistungsabgabe aber gehobenem Durst, der dann auch über die Zehnliter-Marke kommt. Aber so fährt der Forester-Kunde nicht. Dem sind die 22 Zentimeter Bodenfreiheit wichtiger, auf dass man auch mal in einen Wald kommt, ohne Schäden am Auto fürchten zu müssen.

Angst hat das Auto selbst, weshalb es wie alle modernen Autos mit den üblichen Fahrsicherheitsassistenten ausgerüstet ist, wobei Subaru hier und da noch etwas drauflegt. Sein „Eyesight-System“ mit diversen Kameras und Frontradar beispielsweise. Wir wollen den grundsätzlichen Nutzen dieser Systeme nicht in Abrede stellen, finden sie aber vor allem auf engen ländlichen Sträßchen eher nervig als hilfreich, weshalb es schön ist, dass man sie relativ schnell im Display ausschalten kann. Nervig sind an dieser Stelle vor allem die akustischen Hinweise, aber auch der eine oder andere Lenkradeingriff, wenn man denn mal Mittellinie oder Randstreifen touchiert. Das ist aber kein Manko von Subaru, sondern ein generelles Thema.

Gute Verarbeitung, wohnliches Ambiente

Abseits des Asphalts fühlt sich der Forester besonders wohl. Foto: Subaru

Nichts zu kritisieren gib es an der Verarbeitung. Die ist typisch japanisch und typisch Subaru-perfekt. Das Ambiente selbst ist wohnlich und zum Glück noch nicht durchdesignt. Ein normales Auto eben, dass man auch ohne längeres Studium der Betriebsanleitung sofort fahren kann. Natürlich gibt es ein großes Zentraldisplay, senkrecht angeordnet, aber eben auch noch physische Schalter – auch am Lenkrad – und Lautstärkeregler sowie gut ablesbare Rundinstrumente. Auch die oben erwähnten Assistenzsysteme und ihre Deaktivierung sind über die Apps im Display schnell zu finden. Wer einmal einen Subaru gefahren ist, wird sich sofort zurechtfinden, Neukunden brauchen nicht viel länger.

Subaru ist eine Marke, die immer etwas anders ist als andere, weshalb man beispielsweise dem Boxermotor die Treue hält wie sonst nur Porsche und natürlich auch dem serienmäßigen Allradantrieb. Diese kleinen Eigenheiten sind den Kunden die ans mittlere Premiumsegment reichenden Preise wert. Die Basisversion Trend kostet 40.490 Euro, die von uns gefahrene Platinum-Edition gibt es ab 49.190 Euro, wobei dann weitere Aufpreismöglichkeiten hauptsächlich durch Farben definiert sind. Das Chystal White Pearl des Testwagens schlägt beispielsweise mit 890 Euro zu Buche. So weit, so normal, wie im besten Sinn das ganze Auto. (SP-X)

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