Lange waren hohe Rabatte beim Neuwagenkauf an der Tagesordnung. Doch das hat sich mittlerweile geändert.
Wie aus der aktuelle Studie des Centers Automotive Research (CAR) hervorgeht, stehen die Autohersteller bei Kaufanreizen für Neuwagen weiterhin auf der Bremse.
Für den März ermittelte die Rabattstudie des Duisburger CAR-Instituts für den deutschen Markt nur geringe Internet-Rabatte, wenige aktiv beworbene Sondermodelle und geringe Eigenzulassungen.
Dudenhöffer: Automarkt im Dämmerzustand
„Der deutsche Automarkt ist im Dämmerzustand“, folgerte Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer am Dienstag. Er sieht schwierige Produktions- und Verkaufsbedingungen hierzulande, während das China-Geschäft gut laufe. Es mache daher für viele Hersteller Sinn, sich stärker China zu widmen und den deutschen Markt weniger zu beachten.
Der einzige dynamische Trend auf dem deutschen Neuwagenmarkt zu Corona-Zeiten seien weiterhin die online abzuschließenden Auto-Abos, die zunehmend auch über die Marken der Hersteller angeboten würden.
Auch Tchibo bietet Auto-Abo
Neue Angebote kommen unter anderem von Renault und VW. Im März sei die Anzahl der angebotenen Modelle im Vergleich zum Vormonat um 16 Prozent auf 380 gestiegen.
Beim Auto-Abo muss der Kunde außerhalb der Rate nur noch die Kosten fürs Tanken oder den Strom zahlen. Im Vergleich zu den Vollkosten bei einem Barkauf ergeben sich bei vielen Modellen Preisvorteile für die Konsumenten, wie die CAR-Experten berechnet haben.
Auto-Abos werden nun auch von Tchibo in Kooperation mit „like2drive“ vertrieben. Wie das Hamburger Handelshaus am Dienstag mitteilte, bietet man mit dem Fiat 500 Icon und dem Tesla Model 3 zwei E-Autos an. Die Kosten für den Fiat 500 belaufen sich bei einer Laufzeit von 13 Monaten auf 289 Euro bei insgesamt 13.000 Freikilometern, beim Tesla Modell 3 (Version Standard Range Plus) werden 777 Euro fällig. Die Laufzeiten liegen hier bei zwölf bzw. 24 Monaten und ein jährlichen Fahrleistung von 10.000 Kilometern.
Autoindustrie wieder optimistischer
Die deutsche Autoindustrie bewertet unterdessen ihre aktuelle Lage überwiegend positiv, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag mitteilte. Der Indikator stieg binnen Monatsfrist von minus 0,4 auf 7,9 Punkte und liegt jetzt etwa auf dem Niveau von Anfang 2020, vor Beginn der Corona-Krise. «Bei den Autobauern ist der Frühling angekommen», sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen.
Die Erwartungen haben sich dagegen eingetrübt: Sie sanken von 37,3 auf 19,1 Punkte, liegen damit aber noch deutlich über dem Wert von Anfang 2020. Die klare Mehrheit der Unternehmen will zudem die Produktion ausweiten. Der entsprechende Indikator stieg um gut 10 auf 46,1 Punkte. Dennoch wollen die Unternehmen in der Mehrheit Jobs abbauen. (AG/dpa)