Studie: Rabatte für Neuwagen sinken weiter

Studie: Rabatte für Neuwagen sinken weiter
Neuwagenkauf im Autohaus. © dpa

Die Chipkrise und die Logistik-Engpässe durch den Ukraine-Krieg und die Corona-Lockdowns in China führen zu einem geringen Neuwagenangebot. Das hat Auswirkungen auf die Rabatte.

Sie sind in den letzten Monaten immer weiter gesunken, wie aus einer Studie des Center of Automotive Research (CAR) hervorgeht.

Auch bei tageszugelassenen Fahrzeugen, jungen Gebrauchtwagen, den Vermieterfahrzeugen und den Rückläufern aus dem Leasinggeschäft war das Fahrzeugangebot im April äußerst beschränkt.

Durchschnittlich nur noch 16,3 Prozent Rabatt

Hohe Rabatte sparen sich Hersteller und Händler in solch einer Situation. Der durchschnittliche Nachlass im Internet ist bei den 30 meistverkauften Verbrenner-Pkw auf 16,3 Prozent – und damit auf den geringsten Wert seit zehn Jahren – gesunken. Zusätzlich müssen Kunden ungewöhnlich lange Lieferzeiten akzeptieren.

„Für die Autobauer muss das nicht das Schlechteste sein, wie die ersten Quartalsergebnisse 2022 und die 2021 Bilanzzahlen zeigen“, so Institutsleiter Ferdinand Dudenhöffer. So konnten beispielsweise BMW und Mercedes ihren Umsatz deutlich steigern. So werden die zur Verfügung stehenden Chips vor allem in höherpreisige Fahrzeuge verbaut.

Langsame Erholung erwartet

Hintergrund der schlechten Neuwagen-Verfügbarkeit ist der Ukraine-Krieg und der die in der Folge wegen Teilemangels eingebrochenen Neuwagen-Produktionen. Hinzu kommen Corona-Lockdowns in Shanghai. Die abgerissene Produktionskette im März und zum Teil April wird sich nach CAR-Prognose in den nächsten Monaten langsam erholen. Das allerdings werde Zeit benötigen, nicht alle Produktionsausfälle und Rückstände lassen sich in den nächsten sechs Monaten aufholen. Daher ist das Risiko hoch, dass der deutsche Automarkt im Jahr 2022 mit einen neuen Negativrekord abschließt.

Wie die Studienautoren feststellten, wäre die Rabattsituation noch schlechter ausgefallen, hätte es nicht das Angebot an Auto- Abos und die Kaufprämie für Elektroautos gegeben. Sie hätten auf dem „angespannten Neuwagenmarkt für eine leichte Entkrampfung“ gesorgt.

Zahl der Auto-Abos gestiegen

Im April wurden auf dem deutschen Markt 415 unterschiedliche Auto-Abos angeboten, das sind 28 mehr als noch im Vormonat. Ein Grund für den Anstieg: Ford ist mit einem eigenen Auto-Abo-Modell auf den Markt gekommen, was allein einen Zuwachs von 12 neuen Modellen bedeutete. Die Attraktivität von Auto-Abos liegt neben dem Preis auch in den geringeren Lieferzeiten als bei einem individuell bestelltem Neuwagen. Die durchschnittliche Lieferzeit beim Auto-Abo liegt bei 10,6 Wochen.

Wie verrückt sich derzeit die Situation für Neuwagenkäufer darstellt, könne man an den Tageszulassungen sehen. Sie werden teilweise zu höheren Preisen angeboten als Neuwagen mit langer Lieferzeit. (mit SP-X)

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