Studie: Zehn Millionen Elektroautos bis 2030 unrealistisch

Studie: Zehn Millionen Elektroautos bis 2030 unrealistisch
Der VW ID.4 im Auslieferungsturm in Wolfsburg. © dpa

Die Zahl der Neuzulassungen von Elektroautos wächst. Doch das Ziel der Bundesregierung von mindestens zehn Millionen E-Autos bis 2030 sei unrealistisch, so eine Studie.

Nach Einschätzung der Beratungsgesellschaft Deloitte sei unter den gegenwärtigen Bedingungen zu diesem Zeitpunkt ehe eine Zahl von 6,35 Millionen Fahrzeugen wahrscheinlich, heißt es in der am Montag veröffentlichten Studie.

Mit zusätzlichen Anstrengungen insbesondere der Industrie, aber auch des Staates, und veränderten Einstellungen bei den Verbrauchern sei es aber möglich, den Bestand noch um 2,2 Millionen Neuzulassungen zu steigern.

Verlängerung der Kaufprämie vorgeschlagen

Konkret schlagen die Deloitte-Berater dem Staat eine Verlängerung der Kaufprämien bis Ende 2023 und nachfolgend eine deutliche Erhöhung des Kraftstoffpreises für die verbliebenen Verbrenner vor. Der Preis pro Liter solle sich von 2021 bis 2024 um insgesamt 30 Cent erhöhen. Die Industrie müsse kostengünstigere Plattformen für die E-Autos und innovative Ladekonzepte entwickeln sowie die Herstellungskosten für die Batterien drücken.

Erst im Jahr 2032 würden auf dem deutschen Markt weniger Verbrenner zugelassen als Autos mit alternativen Antrieben, heißt es in der Studie weiter. Während die Hybridlösungen mit kombinierten Verbrenner- und Elektroantrieben schnell an Bedeutung verlören, würden verstärkt Batterie-Lösungen insbesondere für Klein- und Kompaktwagen nachgefragt. Ab 2026 könne auch die Brennstoffzellentechnologie stärker ins Spiel kommen.

Deutlicher Zuwachs

Derzeit steigen angesichts der erhöhten Kaufprämie und der steuerlichen Vorteile die Zulassungszahlen für elektrifizierte Fahrzeuge deutlich an. So wurden im Oktober über 48.000 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Das entspricht einem Marktanteil von 18 Prozent. Davon entfielen 23,158 Neuzulassungen auf reine E-Autos, 24.860 auf Plug-in-Hybride. Damit wurden seit Jahresbeginn 252.350 Elektroautos neu zugelassen. Das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Steigerung von 192 Prozent.

Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) erwartet in diesem Jahr rund 280.000 E-Autos. Angesichts dieser Steigerung sei indes ein schneller Ausbau der Ladeinfrastruktur nötig, forderte zuletzt der Verband der Automobilindustrie VDA. Die Branche fordert einen Ladegipfel. (FM/dpa)

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