Neuwagenkauf: Mehr Jüngere kaufen wieder ein Auto

Neuwagenkauf: Mehr Jüngere kaufen wieder ein Auto
Neuwagenkauf im Autohaus. © dpa

Die Neuwagenkäufer wurden zuletzt immer älter. Doch dieser Trend ist nach einer aktuellen Studie vorerst auch dank Auto-Abos gestoppt.

Nach einer Untersuchung des Center Automotive Research (CAR) in Duisburg ist der seit fünf Jahren anwachsende Alterseffekt nun gebrochen. 2015 lag das Durchschnittsalter noch bei 52,7 Jahre. In den ersten neun Monaten 2020 beispielsweise betrug es exakt 52,6 Jahre.

Vor 2015 war das Alter von Neuwagenkäufern über Jahrzehnte gestiegen. 1995 lag es bei 46,1 Jahren, 2000 bereits bei 48,1 und 2005 wurde erstmals die 50 überschritten.

Mehr 25- bis 35-Jährige kaufen ein Auto

Für das Endes des Methusalem-Effekts ist der Studie zufolge zum einen der wachsende Anteil von Autokäufern der Altersgruppe 25 bis 35 verantwortlich – darunter vor allem Paare mit Kindern, die am Stadtrand leben. Zum anderen steigt die Zahl der privat nutzbaren Dienstwagen, die jüngeren Nutzern zur Verfügung stehen.

CAR-Chef Ferdinand Dudenhöffer rechnet mit einem dauerhaften Ende des Methusalem-Effekts. Zum einen steige nach Corona der Wunsch nach einem eigenen Auto auch bei jüngeren Haltern, zum anderen machten neue Abo-Modelle den Pkw-Besitz zunehmen finanziell risikolos.

Jüngere Kunden schätzen Auto-Abos

Wie der Wissenschaftler feststellt, würden gerade die Auto-Abo-Modelle von jüngeren Kunden geschätzt. Im Jahr 2020 werden nach Daten des CAR auf dem deutschen Markt zwischen 30.000 bis 50.000 Auto-Abos verkauft. Nach einer Umfrage der Plattform Like2Drive unter 726 Kunden eines Auto-Abos hatten diese ein Durchschnittsalter von 39 Jahren. Nach Auffassung von Dudenhöffer verspricht das Segment der Auto-Abos hohe Zuwachsraten. Diese neue Kundengruppe hat dann auch einen weiteren Einfluss auf das Altersprofil der Neuwagenkäufer.

„Der Methusalem-Effekt hat für die Autobauer seinen Schrecken verloren. Es sieht nach einer Wiederentdeckung des eigenen Autos in Deutschland aus – freilich nicht in Form des klassischen Eigentums, sondern durch modernere Formen der Nutzung“, so Dudenhöffer in seiner Studie. (mit SP-X)

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