Die Spritpreise steigen und steigen. Darauf will mehr als ein Drittel der Autofahrer mit einem häufigeren Verzicht des eigenen Fahrzeuges reagieren, wie eine Umfrage ergab.
Das eigene Auto stehen zu lassen, tun bereits schon jetzt 22,9 Prozent der Befragten, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage von YouGov hervorgeht. Weitere 12 Prozent haben angesichts der enorm gestiegenen Spritpreise entsprechende Pläne.
Allerdings sagten auch 44,8 Prozent der Autofahrer, die an der Erhebung im Auftrag der Plattform mobile.de teilnahmen, sie könnten ihr Auto nicht stehen lassen, weil sie darauf angewiesen seien. Weitere 11,6 Prozent wollen ihr Auto nicht häufiger stehen lassen.
Geld sparen wichtigstes Argument
Dabei ist Geld die stärkste Motivation, aufs Auto zu verzichten. Auf die Frage, aus welchem Grund sie am ehesten den Wagen stehen lassen würden, nannten 49 Prozent „um Geld zu sparen“. Dahinter folgten mit 16 Prozent Umweltschutz und mit 14,9 Prozent „um mich mehr zu bewegen“. In der Umfrage gaben insgesamt drei Viertel der Autofahrer an, auf ihren Wagen angewiesen zu sein – unter anderem mangels öffentlichem Nahverkehr, für den Beruf oder für Transportzwecke. Gut die Hälfte der Autofahrer nutzt das Auto mindestens fünfmal pro Woche.
Zuletzt war der Spritpreis etwas zurückgegangen, doch dieses Rückgang war am Wochenende zum Erliegen gekommen. Nachdem sich Treibstoff von Donnerstag auf Freitag noch um mehrere Cent verbilligt hatte, stagnieren die Preise seither, wie der ADAC am Montag mitteilte. Diesel kostete im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Sonntags demnach 2,160 Euro pro Liter. Das sind 0,6 Cent weniger als am Freitag. Superbenzin der Sorte E10 kostete am Sonntag 2,087 Euro je Liter. Das sind 0,8 Cent mehr als am Freitag.
Insgesamt ist Diesel damit zwar gut 16 Cent billiger als auf dem Höhepunkt, aber immer noch knapp 50 Cent teurer als vor Beginn des Ukraine-Krieges. E10 ist knapp 12 Cent billiger als in der Spitze, aber immer noch fast 34 Cent teurer als vor Kriegsbeginn. Die Ölpreise sind zuletzt wieder gestiegen. Normalerweise folgen die Spritpreise ihrer Entwicklung. Im Zuge des Ukraine Krieges hatten sie sich aber entkoppelt: Die Preise an den Tankstellen waren sehr viel stärker gestiegen, als dies durch den Ölpreis zu erklären gewesen wäre. (dpa)