Es entwickle sich derzeit eine „Spirale der Exklusivität“, sagt Autoexperte Willi Diez. So liegen Sportwagen aus zweiter Hand im Trend. Hier die besten Schnäppchen.
Der Kindheitstraum vom Sportwagen muss nicht unerschwinglich sein. Denn man muss nicht gleich hunderttausende Euro auf der "hohen Kante" haben, um sich beispielsweise einen Ferrari oder Porsche 911 leisten zu können.
Ferrari F 430 ab 141.000 Euro
Gebrauchte Sportwagen liegen im Trend. Beispielsweise ist der bis 2009 gebaute Ferrari F 430, der den Sprint von null auf 100 km/h in unter vier Sekunden schafft, beim Gebrauchtwagenportal www.autoscout24.com im Februar im Schnitt für 141.427 Euro zu haben gewesen. Auf den ersten Blick nicht unbedingt ein Schnäppchen. Allerdings sind für den Neuwagen bei seinem Kauf bis zu 420.000 Euro fällig gewesen.
Geradezu schwäbisch sparsam nimmt sich da der Durchschnittspreis für einen gebrauchten Vertreter der Porsche 911er-Reihe aus. Der Zuffenhausener Sportler hat im Februar bei dem Online-Portal im Schnitt 59.975 Euro gekostet. Der Neupreis schlägt mit rund 90.000 Euro und mehr je nach Ausstattung zu Buche.
Ostdeutschland ist günstiger
Wer dagegen mit einem gebrauchten Mercedes-Roadster vom Typ SLK liebäugelt, muss im Schnitt 20.883 Euro bezahlen. Die besten Chancen, schnell zum Wunschwagen zu kommen, haben Käufer im Westen und im Süden der Republik. Dort werden laut Autoscout-Statistik insgesamt drei Viertel aller gebrauchten Sportwagen angeboten. Besonders günstig sind sie aber im Osten Deutschlands. Dort kostet beispielweise der SLK mit durchschnittlich 18.079 Euro rund 2000 Euro weniger als im Bundesdurchschnitt.
Wem das noch nicht genug ist, der sollte lieber bei Spezialautohäusern für Luxus-Gebrauchte als im Internet Ausschau halten. Davon gibt es laut Professor Willi Diez, Leiter des Nürtinger Instituts für Automobilwirtschaft, immer mehr. "Wir erleben aktuell eine Spirale der Exklusivität", so Diez gegenüber dem Branchenmagazin "kfz-betrieb". Es entwickele sich "ein Käufer-Klientel, der die klassischen deutschen Premiummarken nicht mehr exklusiv genug sind".
Gutes Geschäft trotz überschaubarer Stückzahlen
Besonders gefragt sind demnach Luxus- und Nischenmarken mit jährlichen Neuzulassungszahlen unter 500 Einheiten wie etwa Aston Martin, McLaren oder Wiesmann. Für die Autohäuser sind solche Fahrzeuge der Luxusklasse trotz überschaubarer Stückzahlen ein gutes Geschäft. Dort winken Bruttoerträge von 10 bis 15 Prozent, was in Zahlen ausgedrückt schnell 30.000 bis 35.000 Euro entspricht. Rabattgespräche, so wissen Insider, sind hier "eher die Ausnahme als die Regel". (mid)