Gefahr auf Waldstraßen durch Wildwechsel

Nach Zeitumstellung

Gefahr auf Waldstraßen durch Wildwechsel
Warnhinweis an einer Landstraße auf Wildwechsel. © dpa

Die Zeitumstellung auf die Sommerzeit bringt für Autofahrer Gefahren mit sich. So ist gerade auf Waldstraßen mit verstärktem Wildwechsel zu rechnen, da die Tiere auf Futtersuche sind.

Autofahrer müssen aufgrund der Umstellung auf die Sommerzeit auf Waldstraßen mit vermehrtem Wildwechsel rechnen. Besonders Rehwild ist in der Zeit des Berufsverkehrs auf Futtersuche und wechselt dabei zwischen Wald- und Feldbereichen. Erhöhte Unfallgefahr droht vor allem morgens und abends in der Dämmerung. Zu dieser Zeit seien geschlechtsreife Rehböcke zudem auf der Suche nach neuen Revieren, warnt der Deutsche Jagd-Verband (DJV).

Autofahrer sollten vor allem an Stellen achtsam sein, wo Felder und Wälder zusammentreffen. In solchen Bereichen kreuzten die Tiere besonders häufig die Straße. Laut DJV unterschätzen viele Autofahrer das Ausmaß eines Wildunfalls. «Ein 20 Kilogramm schweres Reh besitzt bei einer Kollision mit Tempo 100 ein Aufschlagsgewicht von einer Tonne.» Aber auch auf andere Tiere wie Wildschweine und Rehe ist nach dem Winterschlaf oder der Winterruhe in den Monaten März und April zu achten, da sie auf Futtersuche sind.

Dort, wo Wildwechselzonen durch Warnschilder gekennzeichnet sind, müssen Verkehrsteilnehmer besonders aufmerksam und mit einer angepassten Geschwindigkeit fahren. Man sollte auch bei neu gebauten Straßen durch Wälder aufpassen, denn hier behalten die Tiere in der Regel ihren gewohnten Wechsel bei.

Geschwindigkeit reduzieren

Wenn Wild auftaucht, sollte man sofort die Geschwindigkeit verringern und das Licht abblenden. Zudem sollte gehupt werden, um das Tier zu verscheuchen. Keinesfalls sollte man gefährliche Ausweichmanöver wagen, um so nicht das Risiko einzugehen, mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammenzustoßen. „Wichtig ist auch, dass man mit Nachzüglern rechnet, denn ein Tier kommt selten allein“, sagte Josef Harrer vom Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD).

Sollte es dennoch zu einem Unfall wegen Wildwechsels kommen, sollte die Warnblinkanlage eingeschaltet und die Unfallstelle mit einem Warndreieck abgesichert werden, rät der ARCD. Totes Wild sollte zwar von der Straße geschafft werden, aber ein Kontakt mit bloßen Händen vermieden werden, da Tollwutgefahr herrscht. Danach sollte man, auch wenn das Tier nicht verletzt ist, die Polizei oder den Jäger kontaktieren, um sich den Wildunfall bestätigen zu lassen. In einigen Bundesländern sind Wildunfälle sogar meldepflichtig.

Der Autoclub weist darauf hin, dass die Versicherungen bei einer Teilkaskoversicherung meist nur den Schaden von Unfällen mit Jagdwild übernehmen. (AG/TJ)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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