Die Software wird im Fahrzeug immer wichtiger. Deutsche Hersteller und Zulieferer wollen bei einem Software-Ökosystem nun zusammen arbeiten und damit etwas gegen die US-Dominanz tun.
Deutschlands Autobauer wollen mit einem gemeinsamen Software-Ökosystem die Dominanz von US-Tech-Konzernen wie beispielsweise Google, Apple oder Microsoft im Fahrzeug verhindern.
Eine entsprechende Absichtserklärung haben nun elf Hersteller und Zulieferer mit Unterstützung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) unterzeichnet. Unter den Unterzeichnern befinden sich BMW, Mercedes, der VW-Konzern sowie Bosch, Valeo und ZF. Die standardisierte, modulare Open-Source-Software soll 2026 fertig sein und ab 2030 in Pkw zum Einsatz kommen.
Middleware und Betriebssystem im Fokus
Die Entwicklung und Pflege der Software erfolgt in der herstellerunabhängigen Umgebung der Eclipse Foundation im Rahmen des Projekts S-CORE. Dabei wird es vor allem um die sogenannte Middleware sowie das Betriebssystem gehen, die unter anderem grundlegende Funktionsweise von Assistenzsystemen und autonomen Fahrfunktionen steuern. Der Kunde hat zu diesen Software-Komponenten keinen direkten Kontakt, eine Differenzierung der Marken und Modelle untereinander soll somit weiterhin möglich sein.
Ziel der Zusammenarbeit sind vor allem mehr Effizienz und Geschwindigkeit bei der Entwicklung neuer Modelle. Zusätzlich dürfte die Kooperation helfen, Wertschöpfung und Kundenkontakte in Europa zu bewahren – und US-Techkonzerne wie Google und Apple auf Abstand zu halten. Diese drängten zuletzt immer stärker in die Software-Strukturen der Fahrzeuge. Generell will die Initiative aber offen für weitere – auch nicht-europäische – Hersteller und Zulieferer bleiben. Weitere Partner sind sogar explizit gewünscht. (SP-X)