Skoda Yeti auch als Gebrauchter zu empfehlen

Tschechischer Verkaufsschlager

Der Skoda Yeti ist für die VW-Tochter ein Verkaufsschlager. Wer sich für den kompakten SUV als Gebrauchten interessiert, kann dies getrost tun. Er fällt kaum negative auf.

Ein SUV, das niemandem negativ auffällt - Skoda hat mit dem Yeti eine umstrittene Fahrzeuggattung demokratisiert. Deutlich kürzer als der Tiguan, nicht ganz so aufgebockt wie die Konkurrenz und vor allem mit zahlreichen praktischen Qualitäten ist der Yeti ein Verkaufsschlager geworden. Außerdem macht er auch technisch wenig Ärger.

Ein Schwachpunkt sind laut dem «Tüv-Report 2015» beim Skoda Yeti allenfalls die Bremsen. Zwar haben die Prüfer an der Funktion nur wenig zu mäkeln, doch fallen die Scheiben bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) oft auf, weil sie verschlissen oder rostig sind. Auch die Manschetten der Antriebswellen geben Grund zur Beanstandung. Außerdem macht sich der Yeti durch Ölverlust am Antrieb unbeliebt. Insofern sollten Interessenten einen Blick auf die Ölwanne werfen, denn die Reparatur kann ins Geld gehen.

Nicht schlecht, aber auch nicht überragend

Nicht schlecht, aber auch nicht überragend, beurteilt der ADAC die Pannensicherheit des Skoda-SUV. Frühe Baujahre leiden gelegentlich unter defekten Zündspulen, Marderverbiss an den Zündkabeln und einer verkokten Abgasrückführung. Bei Modellen des Baujahres 2012 neigen der Zündkerzenstecker zum Bruch und die Batterien zum Entladen. Im Januar 2012 gab es einen Rückruf, bei dem die Kraftstoffleitungen an Fahrzeugen von 2010 zum Teil getauscht werden mussten.

Auf nur 4,22 Metern Länge bietet der Skoda Yeti bis zu 1760 Liter Gepäckraum. Zwar müssen die Rücksitze ausgebaut werden, um den vollen Stauraum zu nutzen, doch dass man das kann, ist an sich schon etwas Besonderes in der Klasse. Verschiebbar sind die Rücksitze auch. Beim Facelift 2013 verlor der Yeti seine runden Zusatzscheinwerfer, und es kam eine zweite Pkw-artige Optik-Variante hinzu. Der ursprünglich einzige Yeti mit Unterfahrschutz und schwarzen Anbauten heißt seither Outdoor.

Üppig ist in jedem Fall das Motorenangebot beim Yeti. Die Benziner starten bei 1,2 Litern Hubraum und 77 kW/105 PS, stärkster Motor ist der 1.8 TSI mit 118 kW/160 PS. Für Diesel-Interessenten stehen ein 1,6-Liter- und ein 2,0-Liter-Aggregat zur Wahl. Das erste leistet 77 kW/ 105 PS, das zweite ist in verschiedenen Ausbaustufen zwischen 81 kW/110 PS und 125 kW/170 PS erhältlich. Eine Erdgas-Variante gibt es, anders als bei Citigo und Octavia, für den Yeti nicht.

2009er für 9250 Euro

Einen frühen Yeti 1.2 TSI von 2009 listet Schwacke immer noch mit 9250 Euro bei einer durchschnittlichen Laufleistung von 81 200 Kilometern. Der gleichstarke 1.2 TSI Elegance des Baujahres 2011 kostet demnach rund 12 950 Euro (57 200 Kilometer). Eine umfangreiche Ausstattung und etwas mehr Leistung bietet der 1.4 TSI L&K, der für rund 15 900 Euro zu haben ist, wenn er von 2012 stammt (45 200 Kilometer). Ein Yeti Outdoor 1.8 TSI 4x4 Elegance steht mit 18 100 Euro in der Liste.

Diesel des ersten Baujahrs wie der 2.0 TDI (81 kW/110 PS) kosten laut Schwacke noch 10 000 Euro, wenn sie etwa 111 800 Kilometer auf dem Tacho haben. Der 1.6 TDI GreenLine von 2010 kostet immer noch 11 900 Euro (96 200 Kilometer). Mit 14 450 Euro listet Schwacke den kräftigeren 2.0 TDI 4x4 Family mit 103 kW/140 PS von 2011 (80 600 Kilometer). Wer sich für den Yeti Outdoor 2.0 TDI 4x4 L&K interessiert, muss für ein Modell von 2013 noch 21 200 Euro einplanen (48 050 Kilometer). (dpa/tmn)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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