Die Chipkrise hat die Autobranche hart getroffen. Davon blieb auch Skoda nicht verschont. Der tschechische Autobauer bleibt aber trotz Verlusten die erfolgreichste Importmarke auf dem deutschen Markt.
Es ist bereits das 13. Mal, dass Skoda die Importeurswertung für sich entscheidet. So verzeichnete Skoda in den ersten elf Monaten des Jahres nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) 135.857 Neuzulassungen.
Wie sehr die Marke unter den Folgen der Chipkrise zu leiden hat, zeigt ein Blick auf die Verluste im November. So gingen die Neuzulassungen der Marke in den ersten elf Monaten des Jahres um 16,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Noch höher waren die Rückgänge im November. Im Vormonat verzeichnete Skoda 11.467 Neuzulassungen, ein Minus von 32,9 Prozent.
Volle Auftragsbücher
Das lag indes weniger an dem mangelnden Interesse der Kundinnen und Kunden – die Auftragsbücher der Tschechen sind prall gefüllt – als vielmehr am Mangel an Halbleitern. Sie sorgen dafür, dass Skoda dieses Jahr weltweit wohl rund 250.000 Autos weniger produzieren wird und die hohe Nachfrage der Kundschaft nicht erfüllen kann.
„Nach der ersten Corona-Phase 2020 sind wir bei Skoda sehr gut in das Jahr 2021 gestartet. In den ersten sieben Monaten haben wir einen kumulierten Marktanteil von sechs Prozent erzielt und sind zeitweise auf Platz fünf des Marken-Rankings vorgerückt“, sagte Skoda-Deutschland-Geschäftsführer Steffen Spies. „Leider hat die Corona-Pandemie im Verlauf des Jahres eine weitere Herausforderung für unsere Industrie entwickelt: den Mangel an Rohstoffen und Materialien. im Juni zeigten sich die ersten Auswirkungen der gestörten Lieferketten und des Halbleitermangels“, fügte Spies hinzu.
Unabhängig von den Rückgängen bei den Neuzulassungen wertete Spies den November wegen der verbesserten Lieferfähigkeiten mit Blick auf den erzielten Marktanteil von 5,8 Prozent als Trendwende. Der Deutschland-Chef erwartet auch „im Dezember eine Fortsetzung dieses positiven Trends“.
Sechster Platz in Zulassungsstatistik
Mit dem jetzigen Marktanteil kommt Skoda wie im Vorjahr auf den sechsten Platz in der Zulassungsstatistik. Davor rangieren die fünf deutschen Hersteller. Nach wie vor erfolgreichstes Modell bei den Tschechen ist der Skoda Octavia, der im November den Spitzenplatz bei den Neuzulassungen in der Kompaktklasse errang.
Einen Start nach Maß erwischte der Skoda Enyaq iV, das erste reine E-Auto der Tschechen auf Basis des Modularen Elektrifizierungsbaukastens (MEB). Bis Ende November wurden in Deutschland fast 12.000 Einheiten neu zugelassen. Für das E-SUV liegen indes mehr als 25.000 Bestellungen vor. „Damit zeigt sich ganz klar: Der Enyaq iV st kein Nischenangebot, sondern hat sich auf Anhieb als Volumenmodell inmitten unseres Portfolios etabliert“, so Spies. Dem kommenden Jahr blickt Spies angesichts der anstehenden Modellneuheiten zuversichtlich entgegen. So kommt nicht nur die Coupé-Variante des Enyaq iV auf den Markt, sondern auch das Facelift des Karoq. Das SUV kommt im Frühjahr zu den Händlern.