Skoda Enyaq: Gutes noch besser gemacht

Facelift für den Bestseller

Skoda Enyaq: Gutes noch besser gemacht
Der Skoda Enyaq ist nach dem Facelift nun auch mit der neuen Designsprache Modern Solid unetrwegs. © Skoda

Skoda hat seinem Bestseller Enyaq ein Facelift verpasst. Der Stromer der VW-Tochter hat nun dank einer verbesserten Aerodynamik auch eine bessere Reichweite.

Der Skoda Enyaq hat sich für die tschechische VW-Tochter zu einem Verkaufserfolg entwickelt. Seit dem Start des Elektromodells im Jahr 2020 wurden vom SUV und dem Coupé weltweit bis Ende des vergangenen Jahres 250.000 Einheiten abgesetzt. Allein im Vorjahr wurden 75.000 Fahrzeuge an Kundinnen und Kunden ausgeliefert.

In vielen Märkten gehört der Enyaq zudem zu den beliebtesten Stromern. In Deutschland, dem wichtigsten Markt der Marke, belegte er im zurückliegenden Jahr mit mehr als 25.000 Einheiten Platz zwei. Davor rangierte das Tesla Model Y mit rund 30.000 Einheiten. Nun kommt der neue Enyaq auf den Markt. Ab dem 9. Januar können SUV und Coupé bereits bestellt werden. Während das SUV bei 44.400 Euro startet, sind es beim Coupé 46.850 Euro.

Verbesserung der Aerodynamik

Damit sich die Erfolgsgeschichte des Enyaq auch in diesem Jahr fortsetzt, haben die Tschechen ihn grundlegend überarbeitet. Dazu gehören einige Modifikationen am Design: die Front wird nun von einem schmal gehaltenen Kühlergrill – dem sogenannt Tech Tech-Face – gekennzeichnet. Vorn gibt es zudem direkt unter den Tagfahrleuchten neue horizontale LED-Scheinwerfer. Am unteren Ende der Front gibt es nun aerodynamisch verbesserte Streben.

Bekannt gute Qualität: das Cockpot des Skoda Enyaq. Foto: Skoda

Diese Änderungen tragen im Zusammenspiel mit den optischen Modifikationen zu einer besseren Aerodynamik bei: der Windwiderstand hat beim SUV nun einen cW-Wert von 0,245 (zuvor waren es 0,256). Bei ohnehin windschnittigeren Coupé sank der Wert von 0,234 auf 0,225. Dieser Feinschliff führt dann auch zu Verbesserungen bei der Reichweite. Sie liegt beim Enyaq 85 Coupé bei 591 Kilometer (zuvor 582 km).

Zwei Batteriegrößen im Angebot

Doch bevor wir zu den Fahreigenschaften des neuen Enyaq kommen, bleiben wir noch kurz bei den Neuerungen. Dazu gehören beispielsweise ein vorausschauender Stauassistent, der nun serienmäßig an Bord ist. Gleiches trifft auf das Lenkrad und die Sitze zu, die nun bereits ab Werk beheizbar sind. Die 3-Zonen-Klimaautomatik sorgt im Innenraum bei jeder Jahreszeit für Wohlfühltemperaturen.

Angeboten wird der neue Enyaq mit zwei Batteriegrößen (59 kWh und 77 kWh netto) und zunächst zwei Leistungsstufen: 210 PS und 286 PS. Wir waren bei den Testfahrten mit dem Enyaq 85 Coupé 286 PS unterwegs. Je nach Ausstattung bringt es dieses Modell auf ein Gewicht von 2,14 bis 2,27 Tonnen bringt. Und dieses Gewicht merkt man dem Enyaq bei schnelleren Kurvenfahrten auch deutlich an. Hier liegt der 4,66 Meter lange Enyaq dank seines Gewichts und eines Radstandes von 2,77 Meter zwar satt auf der Straße, aber wirklich agil fühlt sich das nicht an, eher behäbig.

Höchstgeschwindiigkeit bei 180 km/h

Dabei sind seine Leistungsdaten durchaus sportlich: mit seinem maximalen Drehmoment von 545 Nm wartet dieses Trumm von Auto mit einem kraftvollen Antritt auf. Für den Sprint auf Tempo 100 vergehen gerade einmal 6,7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h an (beim Enyaq 60 sind es 160 km/h). Auf dem Weg dorthin erweist sich der Enyaq als komfortables Familienfahrzeug. Seine Laufruhe ist hervorragend, die Fahrwerksabstimmung nicht zu beanstanden und auch die Lenkung bietet zumindest im Fahrmodus Sport eine gute Rückmeldung: so muss es sein. Etwas gefühllos reagiert indes die Bremse, die doch etwas direkter ansprechen könnte.

Der Skoda Enyaq bietet als Coupé eine besonders gute Aerodynamik. Foto: Skoda

Wer ein Fahrzeug sucht, mit dem er bequem von A nach B kommt, ist mit dem Enyaq bestens bedient. Und wie schaut es mit seiner Effizienz aus? Hier wird je nach Ausstattung ein Verbrauch von 14,5 kWh (WLTP) in Aussicht gestellt. Es ist ein Wert, von dem wir bei unseren Testfahrten indes weit entfernt waren. Hier zeigte der Bordcomputer 21,9 kWh an – und das bei einer Außentemperatur von 7,5 Grad. Wenn die Lithium-Ionen-Batterie leer ist, kann sie an einer Schnellladestation bei unserem Testwagen mit bis zu 135 kW geladen werden. So vergehen rund 28 Minuten für die Aufladung von 10 auf 80 Prozent. Die Ladeleistung beim Enyaq 60 liegt übrigens bei 165 kW (24 Minuten), beim Enyaq 85x bei 175 kW (28 Minuten).

Doch warum laden die Batterien unterschiedlich? Weil sie von verschiedenen Herstellern kommen, lautet die Erklärung von Skoda. Vor dem Ladestopp kann die Batterie übrigens vorkonditioniert werden: das geschieht entweder über das Navigationssystem oder kann auch manuell erfolgen.

Auch wenn der Enyaq nicht einer der agilsten Fahrzeuge im Segment ist, vermag er mit seinem Gesamtpaket zu überzeugen. Entsprechend dürfte der auch in der Neuauflage an die Erfolge seines Vorgängers anknüpfen.

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