Skoda Elroq: Ein Stromer, der auch Zweifler überzeugt

E-SUV kostet als Einstiegsmodell 33.900 Euro

Skoda Elroq: Ein Stromer, der auch Zweifler überzeugt
Der Skoda Elroq kostet in der Einstiegsversion Tour 50 mit 170 PS Leistung 33.900 Euro. © Skoda

Der Skoda Elroq kommt erst im kommenden Jahr in den Handel. Doch bereits Ende November lagen mehr als 12.000 Auftragseingänge vor. Das Auto scheint den Nerv der Kunden getroffen zu haben.

Der Skoda Elroq bringt alles mit, um Kundinnen und Kunden den Weg in die Elektromobilität zu erleichtern. Er bietet nicht nur ein attraktives Package, sondern auch einen Preis, der Zweifler an der E-Mobilität zum Umdenken bringen kann:  So weist der Elroq eine Parität zum vergleichbaren Modell mit Verbrennungsmotor auf, dem Karoq.

Während der Elroq seit ein paar Wochen für einen Preis von 33.900 Euro bestellt werden kann, kostet der Karoq als 1.0 TSI Benziner (115 PS) 33.140 Euro. Angesichts dieses geringen Preisunterschieds kann zumindest kein Skoda-Kunde mehr sagen, ein E-Auto sei ihm im Vergleich zu einem Verbrenner zu teuer.

Bereits 12.000 Auftragseingänge per November

Die E-Strategie der Tschechen scheint aufzugehen, wie die bisherigen Bestellungen unterstreichen. „Die Auftragseingänge lagen Ende November bereits bei deutlich über 12.000 Einheiten, obwohl das Fahrzeug noch nicht im Handel stand. Bis Jahresende erwarten wir um die 20.000 Orders. Das zeigt, dass die Richtung stimmt“, sagte Skoda-Chef Klaus Zellmer gerade im Interview mit der Autogazette. Durch den Elroq verspricht sich Zellmer dann kann neuen Schwung für die E-Mobilität in Europa.

Für Ordnung im 470 Liter fassendem Kofferraum des Skoda Elroq ist gesorgt. Foto: Skoda

Nachdem sich bereits das E-Modell Enyaq zu einem Erfolgsmodell für Skoda entwickelt hat, dürfte das auch auf den Elroq zutreffen. Mit 2,77 Meter weist der Elroq den identischen Radstand wie sein Schwestermodell auf. Was das heißt, merkt man, wenn man im Fond Platz nimmt: Im 4,49 Meter langen Elroq finden auch Großgewachsene ausreichend Kopf- und vor allen Kniefreiheit vor. Die Platzverhältnisse sind beachtlich. Damit – und dem mindestens 470 Kilometer großen Kofferraum – empfiehlt sich der Elroq auch als Fahrzeug für die Familie. Wie man es für die Tschechen kennt, hat man auch im Elroq seine „Simply Clever“-Lösungen integriert. Dazu gehört beispielsweise ein Gepäcknetz unter der Kofferraumabdeckung: in ihm kann beispielsweise das Ladekabel verstaut werden. Links und rechts im Kofferraum findet man zudem weiteren Stauraum vor – hier kann man zusätzlich Kleinkrams mit einem Volumen von insgesamt 48 Litern unterbringen.

Bekannt gute Verarbeitungsqualität

Der kompakte Bruder des Enyaq weist im Innenraum die bei Skoda bekannt gute Verarbeitungsqualität auf. Der Innenraum wird bestimmt durch ein bereits serienmäßig großes 13 Zoll-Infotainmentdisplay. Es ist ausgesprochen intuitiv zu bedienen. So lassen sich nicht nur die fünf am häufigsten genutzten Funktionen auf der Bedienoberfläche ablegen, sondern es befinden sich in der linken oberen Leiste auch Icons beispielsweise für die Batteriekonditionierung oder den Geschwindigkeitsassistenten. Optional bietet Skoda auch ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktionen an, auf dem Funktionen wie Tempo, Verkehrszeichen oder die Navigation angezeigt werden kann.

Da der Elroq das erste Modell der Tschechen mit der neuen Designsprache „Modern Solid“ ist, weist das Lenkrad statt des Markenlogos nun den Schriftzug des Herstellers auf. Gleiches ist übrigens an der Motorhaube der Fall.

Drei Batteriegrößen im Angebot

Doch kommen wir dazu, wie sich der Elroq fährt, den Skoda  mit drei Leistungsstufen (170 PS, 204 PS und 286 PS) und drei Batteriegrößen (52 kWh, 59 kWh, 77 kWh) anbietet. Deren Reichweiten reichen dabei im Einstiegsmodell von 370 Kilometer Tour 50 über 400 Kilometer beim Elroq 60 bis zu 581 Kilometer im Elroq 85, Im Laufe des Jahres 2025 folgt auch noch eine Allradvariante (560 Kilometer). Erfreulich ist dabei, dass Skoda bereits beim Tour 50 eine Ladeleistung von 145 kW anbietet. Das ermöglicht an einer Schnellladestation ein Aufladen des Akkus von 10 auf 80 Prozent in 25 Minuten. Bei den größeren Batterien sind es Ladeleistungen von 165 kW (24 Minuten) und 175 kW (28 Minuten).

Skoda verspricht dabei, dass sich der Elroq mit einen stabilen Ladekurve laden lässt. Ob das der Fall ist, wird ein ausführlicher Test im neuen Jahr zeigen.

Tour 50 hat 170 PS

Der Innenraum des Skoda Elroq mit dem großen Touchscreen. Foto: Skoda

Bei den Testfahrten auf Mallorca waren wir mit dem Einstiegsmodell Tour 50 und dem Elroq 85 unterwegs. Dabei hinterließ bereits der Tour 50 mit seinen 170 PS einen guten Eindruck. Mit seinem Gewicht von knapp unter zwei Tonnen stellt er ein maximale Drehmoment von 310 Nm zur Verfügung. Damit ist für einen ausreichend kraftvollen Antritt gesorgt. In neun Sekunden ist Tempo 100 erreicht – und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei ausreichenden 160 km/h an. Auf dem Weg dorthin erweist sich der Elroq als angenehmer Begleiter. Er liegt dank seines Radstandes und seines niedrigen Schwerpunkts souverän auf der Straße. Das Fahrwerk ist straff, aber dennoch komfortabel. Die Lenkung könnte indes ein wenig direkter ansprechen, doch das ist Geschmackssache.

So unterwegs hinterlässt der Tour 50 einen stimmigen Eindruck. Und der Verbrauch? Der wird mit 15,8 kWh/100 km angegeben. Auf diesen Wert kamen wir indes nicht. Bei uns zeigte der Bordcomputer am Ende 17,4 kWh an. Wer sich für die Einstiegsvariante entscheidet, der muss indes kleine Abstriche hinnehmen: so ist beispielsweise eine Wärmepumpe bei ihr noch nicht einmal optional erhältlich.

Elroq 85 kostet 43.900 Euro

Wer es sportlicher mag, der muss sich dem Elroq 85 zuwenden: der braucht nur 6,6 Sekunden für den Sprit auf Tempo 100 und fährt zudem 180 km/h in der Spitze. Die Long Range-Variante des Elroq verfügt dabei mit 286 PS nicht nur über mehr Power, sondern das maximale Drehmoment liegt hier auch bei satten 545 Nm. Das ist ein mächtiger Unterschied – und das merkt man dann auch beim Tritt aufs Pedal: beim Beschelunigen wird man zwar nicht vehement, aber doch leicht in die Sitze gedrückt. Wer es gern etwas dynamischer haben will, der dürfte an dem 85er nicht vorbeikommen. Dafür werden dann aber auch 43.900 Euro fällig, also locker 10.000 Euro mehr.

Für diese Variante ist dann auch eine Wärmepumpe erhältlich, sie kostet aber 1080 Euro Aufpreis. Der 85er ist zudem mit dem adaptiven Fahrwerk DCC und Progressivlenkung zu haben. Das DCC passt das Ansprechverhalten der Fahrwerksaufhängung den jeweiligen Straßenverhältnissen an. Der Fahrer kann dabei unter den Modi Eco, Normal, Comfort und Sport wählen, zudem gibt es die Einstellung Individual. Enthalten ist das DCC und die Progressivlenkung im Paket Sport. Der Aufpreis von 960 Euro ist gut investiertes Geld. Und wie schaut es beim Elroq 85 mit dem Verbrauch aus? Gut, sehr gut sogar. Bei uns zeigte der Bordcomputer einen Wert von 17,6 kWh/100 km an.

Alle wichtigen Assistenten an Bord

Die Reichweite des Skoda Elroq reicht von über 370 Kilometer bis zu 581 Kilometer, je nach Batteriegröße. Foto: Skoda

Natürlich ist der neue Elrop mit allen modernen Fahrassistenzsystem wie Spurhalteaissistenz, Müdigkeitswarner, Blind-Spot-Assist, Ausstiegswarner oder auch adaptiver Geschwindkeitskontrolle zu haben. Wer mag und zahlungsbereit ist, der kann seinen Elroq auch automatisiert Parken lassen. Dafür werden im Paket Maxx indes 6030 Euro fällig, wobei hier auch noch weitere Features wie beispielsweise elektrisch einstellbare Sitze, verschiedene LED-Lichtfunktionen und ein Travel Assit enthalten sind.

Doch wer auf solche technologischen Nettigkeiten verzichten kann und nur bequem und effizient von A nach B kommen will, der ist mit dem Tour 50 bestens bedient. Seine Preisparität zum Karoq dürfte dazu führen, dass er beim Absatz den Tschechen etliche Impulse bringen wird. Skoda-Chef Zellmer erwartet vom Elroq dann auch einen höheren Absatz als vom Enyaq. Und von ihm wurden 2023 immerhin 81.700 Einheiten verkauft.

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