Die Elektromobilität entwickelt sich für Skoda zu einer Erfolgsgeschichte. In diesem Jahr wird man aller Voraussicht sein Ziel einer Verdreifachung beim Absatz elektrifizierter Fahrzeuge erreichen.
Nachdem Skoda auf der IAA in Frankfurt am Main 2019 mit dem Octavia iV und dem Superb iV seine ersten beiden Plug-in-Hybridmodelle präsentiert hatte, haben sich seither insgesamt 54.000 Kunden in Deutschland für eines der drei derzeit auf dem Markt befindlichen iV-Modelle der Tschechen entschieden. Das Trio komplettiert hatte der Enyaq iV, das erste Elektroauto auf Basis des Modularen Elektrifizierungsbaukastens (MEB) des VW-Konzerns.
Der Enyaq iV war im Spätsommer dieses Jahres auf den Markt gekommen – und erfreut sich bei den Kundinnen und Kunden der Marke steigender Beliebtheit: Von den insgesamt seit Herbst 2019 verbuchten 54.000 Bestellungen auf dem heimischen Markt entfallen allein 20.000 auf das Elektro-SUV. Der Octavia iV, nach wie vor das wichtigste Modell der Tschechen, kommt auf 16.000 und der Superb iV auf 13.000 Bestellungen, wie Deutschland-Geschäftsführer Steffen Spies bei einem Elektrotag der Marke in Eppstein sagte.
Elektrifizierungsziel für 2021 fast erreicht
Nachdem die Marke für dieses Jahr das Ziel ausgegeben hatte, den Absatz seiner iV-Modelle zu verdreifachen, ist dieses Ziel drei Monate vor Ablauf des Jahres fast erreicht worden. In den Bestellbüchern stehen von Januar bis September 33.000 Bestellungen (davon 17.000 für den Enyaq iV, 12.000 Octavia und 4000 für den Superb). Als besonders erfreulich bezeichnete Spies dabei den Absatz bei den Flotten- und Firmenfahrzeugen: Hier entschieden sich 22 Prozent aller Gewerbekunden für ein elektrifiziertes Fahrzeug. Kein Wunder, gibt es für diese Fahrzeuge neben der Förderung auch steuerliche Vorteile.
Dass der Fokus der Marke klar auf den reinen E-Autos liegt, hatte zuletzt Skoda-Chef Thomas Schäfer im Interview mit der Autogazette gesagt. So soll der Anteil der elektrifizierten Modelle von Skoda bis 2030 in Europa auf einen Anteil von 50 bis 70 Prozent kommen. So werden in den kommenden Jahren drei neue Modelle unterhalb des Enyaq iV auf den Markt kommen. Nächstes Jahr schickt die Marke aber zunächst einmal die Coupévariante des Enyaq iV auf den Markt. Das Coupé wird, wie Baureihenleiter Kosyna sagte, aufgrund seiner besseren Aerodynamik noch effizienter unterwegs sein als der aktuelle Enyaq iV.
Bislang weltweit 75.000 Bestellungen für Enyaq iV
Das Coupé ist übrigens das Auto, mit dem Skoda ursprünglich auf Basis des MEB in die Elektromobilität starten wollte, wie Kosyna berichtet. Damals hätte man sich noch gedacht, dass ein Elektroauto zunächst ein in der Nische bliebe. Doch es kam anders: E-Autos haben sich schneller als erwartet einer steigenden Beliebtheit erfreut, sodass Skoda sich für ein Familien-SUV entschieden hat. Diese Rechnung scheint für die Tschechen aufzugehen. Weltweit liegen für den Enyaq iV 75.000 Bestellungen vor. Die zu befriedigen, stellt auch für Skoda angesichts der Chipkrise eine Herausforderung dar. „Doch der Enyaq iV wird bevorzugt produziert“, berichtet Kosyna. Das ändert indes nichts daran, dass sich die Kunden auf Wartezeiten von mindestens vier Monaten einstellen müssen.
Kunden, die bereits einen Enyaq iV erworben haben, können sich freuen. Denn Skoda wird ihn Schritt für Schritt weiterentwickeln, wie Kosyna ankündigte. Dafür ist zudem kein Werkstattbesuch nötig. Over-the-Air-Updates lassen die Kundinnen und Kunden profitieren. So kündigte Kosyna im ersten Schritt an, dass das Laden optimiert wird, indem die Ladekurve länger als bisher auf einem hohen Niveau gehalten werden kann.
Kunden, die sich beim Kauf nur für eine Ladeleistung von 50 kW entschieden haben, jetzt aber doch schneller laden wollen würden, können dies tun. Dafür muss man indes in die Werkstatt. So können sich Fahrer eines Enyaq iV mit einer 58 kW-Batterie die Leistung auf 100 kW erhöhen lassen. Die Kosten dafür: belaufen sich um 500 Euro. Derzeit arbeite man zudem auch an Plug-and-Charge, wie der Baureihenchef sagte. Wann es damit losgeht, ist aber noch nicht klar, da dies nicht allein bei Skoda liegt. Dafür müssen die Ladesäulen entsprechend mit dem Auto kommunizieren können.