Skoda trotzt der Krise und glänzt mit Absatzrekord

VW-Tochter auf Wachstumskurs

Skoda trotzt der Krise und glänzt mit Absatzrekord
Skoda-Deutschland-Chefin Imelda Labbé. © Skoda

Skoda wird auf dem deutschen Markt einen neuen Absatzrekord erzielen. Deutschland-Chefin Imelda Labbé rechnet mit 158.000 Einheiten – und der Wachstumskurs soll sich weiter fortsetzen.

Von Frank Mertens

Die VW-Tochter Skoda beendet trotz der allgemeinen Absatzschwäche auf dem deutschen Markt das Jahr mit einem neuen Absatzbestwert. Nachdem der tschechische Autobauer nach elf Monaten auf rund 146.000 Einheiten kommt, erwartet Skoda-Deutschland-Chefin Imelda Labbé für dieses Jahr 158.000 Fahrzeuge, wie sie beim Jahresabschlussgespräch vor Journalisten in Frankfurt sagte. Das entspricht einem Plus von 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Für Skoda gibt es damit seit 2004 nur eine Richtung: nämlich die nach oben. Seither steigt die Absatzkurve Jahr für Jahr für Skoda steil an. 2009, dem Jahr der Abwrackprämie, hatte der Importeur mit 190.000 Einheiten zugleich sein bestes Jahr der Geschichte. In diesem Jahr werden die Tschechen bei einem erwarteten Gesamtmarkt von rund 2,95 Millionen wohl auf einen Marktanteil von 5,4 Prozent kommen. „Damit sind wir zum fünften Mal in Folge stärkster Importeur am Markt“, stellte Labbé zufrieden fest. Doch dabei soll es perspektivisch nicht bleiben. Das Ziel der VW-Tochter und ihrer ambitionierten Chefin ist klar: weiteres Wachstum. Wie viel Labbé für das kommende Jahr erwartet, will sie indes nicht verraten. Konkrete Zahlen verrät sie nicht. Sie sagt nur so viel: „Wir werden weiter wachsen.“

Deutschland für Skoda zweitwichtigstes Markt

Wer sich den für dieses Jahr erwarteten Absatz von 158.000 Einheiten anschaut – vielleicht knackt Skoda sogar 160.000 Einheiten – der ist indes nicht sonderlich mutig, wenn er die Prognose wagt, dass in 2014 bei einem erwarteten Gesamtmarkt von rund drei Millionen Fahrzeugen wohl 165.000 Einheiten erreicht werden dürften. Dass die Wachstumskurve der Tschechen in Deutschland – nach China der zweitwichtigste Markt der Marke – anhalten wird, wird untermauert durch die kommenden Modellneuheiten.

Der Skoda Yeti verzichtet auf Lifestyle-Gedöns
Der neue Skoda Yeti Skoda

Der Kompakt-SUV Yeti – nach Octavia und Fabia das drittwichtigste Modell – wurde gerade einem Facelift unterzogen und wird wie der gerade erst eingeführte Rapid Spaceback in 2014 für deutliche Absatzimpulse sorgen. Und dann kommt in der zweiten Jahreshälfte auch noch der neue Skoda Fabia auf den Markt. Er wird die Wachstumsziele von Skoda ebenso weiter befördern wie der Octavia CNG, Octavia Scout. Zugleich, so kündigte Labbé an, werde Skoda sein Engagement im Flottengeschäft weiter verstärken. Hier sieht Labbé noch deutliches Wachstumspotenzial.

Positionierung als Volumenhersteller

Der Skoda Octavia RS als Limousine.
Der Skoda Octavia RS Skoda

Mit einem Absatz von mindestens 158.000 Einheiten orientiert sich die Marke auch nicht mehr allein an den anderen Importeuren wie beispielsweise Renault, Peugeot, Citroen oder Kia. Man denkt größer, sieht sich auf dem Weg zum Volumenhersteller. Mit Blick auf die sieben Modelle im Portfolio decke Skoda bereits heute fast 72 Prozent aller Marktsegmente ab. Hersteller wie Ford oder Opel kämen auf etwas mehr als 76 Prozent. Entsprechend sei man bereits heute auf einer Ebene mit diesen beiden Volumenherstellern angekommen.

Trotz des Wachstumskurses der Marke werde sich die Händlerstruktur nicht signifikant ändern. Mit den 600 Vollfunktionsbetrieben und 900 Werkstattstützpunkten sei man perspektivisch gut aufgestellt, sagt Labbé. Allerdings müssten die Händler zukünftig mehr Volumen machen. Mit Blick auf die Rendite stehen die Skoda-Händler im Wettbewerbsumfeld übrigens sehr gut da. „Mit einer Händlerrendite von 1,7 Prozent zählen wir zu den Besten der Branche.“

Neues CI der Händler

Das Sondermodell Style+ vom Skoda Rapid Spaceback.
Der Skoda Rapid Spaceback Skoda

Auf die Händlerbetriebe wartet derzeit ohnehin viel Arbeit. So soll der Unternehmensauftritt bis Ende 2015 komplett neu gestaltet werden. Alle Händlerbetriebe müssen bis dahin ihren Markenauftritt auf das neue Corporate Design des Unternehmens umgestellt haben. Damit soll dem Kunden nicht nur ein höherer Wiedererkennungswert geboten werden, sondern es soll vor allem die Attraktivität des Autokaufs deutlich gesteigert werden. Auf die Händler kommen hier, je nach Größe des Betriebes, Kosten in Höhe von 40.000 bis 100.000 Euro zu.

Das ist eine Ansage, doch die Händler können hier auf die Unterstützung des Unternehmens zählen. Der Verkauf seiner Fahrzeuge über das Internet spiele für Skoda indes zur Zeit keine Rolle. Man schaue zwar mit Interesse auf den Internet-Verkauf bei Mercedes, doch selbst verfolge man so etwas nicht, sagt Labbé.

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