Die richtige Sitzposition im Auto entscheidet auch über die Fahrsicherheit. Doch wie finde ich die richtige Position im Auto?
Autofahrer, die vermeintlich cool im Sitz hängend lässig lenken, verhalten sich genauso falsch wie die eng über das Lenkrad gebeugten Fahrer. Das kann gravierende Folgen für die eigene Gesundheit und die Fahrsicherheit haben. Dabei lässt sich mit wenig Aufwand eine gute Position hinter dem Volant finden.
Um den Sitz optimal in Längsrichtung auszurichten, sollte der Fahrer mit dem Gesäß möglichst dicht an die Lehne heranrücken und den Sitz so einstellen, dass die Beine bei durchgetretenen Pedalen leicht angewinkelt sind. Die Knie sollten keinesfalls durchgedrückt sein, weil die Beine bei einem Crash sonst die Aufprallenergie direkt ins Becken leiten, was zu schweren Verletzungen führen kann.
Auf richtigen Armabstand achten
Die Rückenlehne muss zudem so geneigt sein, dass die Hände das Lenkrad mit leicht angewinkelten Armen erreichen. Auch bei Lenkbewegungen sollte der Schulterkontakt zur Lehne erhalten bleiben. Nur so ist sichergestellt, dass der Fahrer bei einer Notbremsung – wenn er sich stark in den Sitz presst – noch nah genug am Steuer ist, um eine Lenk- und Ausweichbewegung durchzuführen.
Darüber hinaus sollten Lendenwirbelsäule und Schulterblätter möglichst gut gestützt werden. Hier kann eine Lordosenstütze bei der Anpassung weiterhelfen. Lordosenstützen passt man von unten nach oben an, der wichtigste Abstützbereich das Becken. Zudem empfiehlt es sich, den Sitz so hoch wie möglich einzustellen, dabei sollte zwischen Haupt und Dachhimmel aber noch eine Handbreit Platz bleiben.
Seitenwangen eng an Körper
Gibt es Einstellmöglichkeiten für die Sitzflächenneigung, arretiert man diese so, dass die Oberschenkel locker auf der Sitzfläche aufliegen und sich die Pedale ohne großen Kraftaufwand durchtreten lassen. Bei der Sitzflächeneinstellung in der Länge sollten zwischen Kniekehle und Sitzvorderkante zwei bis drei Fingerbreit Freiraum bleiben, um eine Druckbelastung in den Kniekehlen zu vermeiden. Sind Lehne und Sitzfläche mit verstellbaren Seitenwangen ausgestattet, sollte diese eng am Körper anliegen, ohne dabei aber einzuengen.
Schließlich muss die Kopfstütze so justiert werden, dass zwar der Kopf geschützt, der Nacken jedoch nicht gestützt wird. Eine zu niedrig eingestellte Kopfstütze kann bei einem Heckaufprall schwerste Kopf- und Halswirbelverletzungen hervorrufen. Ideal ist es, wenn die Oberkannte der Kopfstütze auf der gleichen Höhe ist wie der Scheitel.
Auf gute Sitze bereits beim Kauf achten
Darüber hinaus empfiehlt es sich, bereits beim Kauf eines Autos auf gute Sitze zu achten. Wichtig dabei ist neben einer festen Grundstruktur und gutem Halt durch Seitenwangen auch, dass sich der Sitz vielfach einstellen lässt: So sollten Höhe, Neigung, Längsrichtung sowie Sitzflächentiefe verstellbar sein.
Als darüber hinaus sinnvolle und empfehlenswerte Ausstattungsdetails werden eine 4-Wege-Lordosenstütze, ein Klimapaket mit Sitzheizung und Ventilation, verstellbare Seitenwagen sowie Massage- und Memory-Funktion genannt. Für besonders gute Sitze verleiht der Verein „Aktion Gesunder Rücken“ das AGR-Gütesiegel, das mittlerweile von Mercedes, DS, Ford, Genesis, Nio, Opel, Peugeot, Skoda und VW angebotene Sitze tragen. (SP-X)