Sicherheitsgurt als Lebensretter

40 Jahre Anschnallpflicht

Sicherheitsgurt als Lebensretter
Seit 40 Jahren gibt es eine Anschnallpflicht © DVR

Autofahrer sind seit 40 Jahren verpflichtet, den Sicherheitsgurt anzulegen. Mittlerweile halten sich 98 Prozent der Autofahrer dran. Eine richtige Entscheidung: denn der Gurt rettet Leben.

Seit 40 Jahren sind Autofahrer verpflichtet, während der Fahrt den Gurt anzulegen. Was bei Einführung der Pflicht 1976 als überflüssig kritisiert wurde, ist heute als lebensrettend anerkannt: 98 Prozent aller Autofahrer schnallen sich an, so eine Erhebung der Bundesanstalt für Straßenwesen. Das war längst nicht immer so – fünf Fakten zum Gurt und der Pflicht, ihn anzulegen.

Lebensretter Nummer eins: Anfang der 1970er Jahre kamen jährlich etwa 21.000 Menschen ums Leben, im vergangenen Jahr betrug die Zahl nur noch ein Sechstel dessen, bei gestiegenem Verkehrsaufkommen. Unumstritten wichtigster Lebensretter – noch vor dem Airbag – ist der Sicherheitsgurt. Wer sich nicht anschnallt, fährt gefährlich: Im Jahr 2011 war jeder fünfte Autoinsasse, der getötet wurde, zum Zeitpunkt des Unfalls nicht angeschnallt, so eine Auswertung des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR).

Strafe steigert Anschnallrate

Bußgeld erst Jahre später: In den ersten Jahren kamen Gurtmuffel mit einer Belehrung davon, erst ab 1984 wurde das Nicht-Anschnallen mit einer Geldbuße in Höhe von 40 DM belegt. In der Folge stieg die Anschnallquote rapide. Wird man heute ohne Gurt erwischt, kostet das übrigens 30 Euro.

Schnelle Reaktion: Seit rund 20 Jahren sind die Sicherheitsgurte mit einem Gurtstraffer versehen. Er zieht den Gurt bei einem Unfall an, um die Insassen besser zu schützen - innerhalb von zehn bis 15 Millisekunden um bis zu 15 Zentimeter, so der Autohersteller Opel. Damit niemand vom Gurt verletzt wird, reduziert der Gurtkraftbegrenzer den Druck des Nylongewebes auf den Brustbereich.

Meterlange Sicherheit: Rollt man alle Anschnallgurte in einem Neuwagen komplett aus, kommen viele Meter zusammen. Im neuen Opel Astra beispielsweise beträgt die Gurtlänge insgesamt 15,90 Meter. Die vorderen Gurte sind je 3,40 Meter lang, die hinteren äußeren je 3,10 Meter, der Gut in der Mitte ist mit 2,90 Metern der kürzeste.

Ohne Gurt keine Gurtpflicht: Fahrzeuge aus den 70er Jahren und älter haben häufig entweder gar keine, nur Beckengurte oder nur Gurte auf den Vordersitzen. Weil es keine Nachrüstpflicht für Anschnallgurte gibt, darf man Oldtimer, die keine Gurte haben, auch fahren, ohne die eigentlich geltende Anschnallpflicht einzuhalten. Aber: Kinder unter 3 Jahren haben in einem Oldtimer ohne Gurte nichts verloren, größere Kinder müssen hinten sitzen. Hat der Klassiker nur auf den Vordersitzen Gurte, gehört das Kind in gesichertem Kindersitz auf den Beifahrersitz. (SP-X)

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