GDV: Senioren häufiger in schwere Unfälle verwickelt

Zahlen der Versicherungswirtschaft

GDV: Senioren häufiger in schwere Unfälle verwickelt
Die Polizei hat einen Unfallort abgesichert. © dpa

Die Zahl der schweren Unfälle ist rückläufig. Dennoch steigen die Unfallzahlen von Senioren trotz dieses rückläufigen Trends an.

Während die Gesamtheit der Autofahrer in Deutschland weniger schwere Unfälle baut, sind Senioren zunehmen häufig in Crashs mit Toten und Verletzten verwickelt. Wie aus Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft hervorgeht, stieg die Zahl der Unfälle unter Beteiligung von Über-74-Jährigen zwischen 2013 und 2023 um 26 Prozent auf rund 21.500. Die Gesamtzahl der Unfälle mit Verletzten und Getöteten nahm im gleichen Zeitraum um 12 Prozent auf 303.800 ab.

Drei von vier Beteiligten ab 75 Jahren verursachten 2023 den Unfall selbst, in 16.500 Fällen waren sie Hauptverursacher – in Plus von 28 Prozent gegenüber 2013. Einer der Gründe ist die gewachsene Fahrleistung: So hat sich die von dieser Altersklasse mit dem Auto zurückgelegte Strecke zwischen 2008 und 2017 nahezu verdoppelt. Der GDV erwartet, dass sich der Trend fortsetzt. Hinzu kommt die wachsende Zahl älterer Führerscheininhaber – 2024 hatten rund 5,9 Millionen Menschen ab 75 Jahren eine Fahrerlaubnis. 2015 waren es noch 2,5 Millionen.

Ältere zahlen mehr Beitrag

Die Statistiken der Versicherungswirtschaft fließen auch in die Prämienmodelle der einzelnen Mitgliedsunternehmen ein. Laut einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox zahlen 75-jährige Autofahrer im Durchschnitt etwa 74 Prozent mehr für ihre Kfz-Versicherung als 55-Jährige. Ein 85-jähriger Fahrer muss sogar mit einem Zuschlag von rund 139 Prozent rechnen. Die Kosten können zwischen den einzelnen Anbietern aber stark unterschiedlich ausfallen.

Trotz der gestiegenen absoluten Zahlen gilt: Ältere Autofahrer sind seltener in Unfälle verstrickt als junge. Insgesamt waren im Jahr 2023 laut Statistischem Bundesamt gut 317.700 Autofahrerinnen und -fahrer an einem Unfall mit Personenschaden beteiligt, 14,7 Prozent von ihnen waren 65 Jahre und älter. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt bei rund 22 Prozent.

Die von der Polizei registrierten Unfallursachen unterscheiden sich bei älteren Autofahrern von denen in jüngeren Altersgruppen. So wird ihnen häufiger die Missachtung der Vorfahrtsregeln vorgeworden, auch Fehlverhalten bei Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren zählt zu den besonders gängigen Unfallursachen. Deutlich seltener als jüngeren Fahrern werden älteren Menschen Geschwindigkeitsübertretungen, Alkoholfahrten und das Nichteinhalten des korrekten Abstands vorgeworfen. (SP-X)

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