Der neue Seat Leon steht vor dem Modellwechsel. Eine gute Gelegenheit, sich jetzt nach einem gebrauchten Kompaktmodell der Spanier umzuschauen.
Der Seat Leon ist das spanische Pendant zum VW Golf. Der Kompakte ist seit 1999 im Angebot, die vierte Generation löst gerade die seit 2012 erhältliche Modellgeneration (Typ 5F) ab. Diese basiert auf dem modularen Querbaukasten (MQB) des VW-Konzerns.
In der dritten Generation gibt es den Leon noch in drei Karosserievarianten: als Drei- und Fünftürer sowie als Kombi (ST). Der SC genannte Dreitürer ist sicherlich die schickste Version des ohnehin rassig gezeichneten Spaniers. Allerdings müssen Käufer im Vergleich zu den anderen Karosserieversionen hier ein paar Abstriche hinsichtlich des Platzangebotes machen.
Leon ST mit 587 Liter Kofferraumvolumen
Primus in punkto Raum und Gepäck ist der seit 2014 erhältliche ST. Der 4,55 Meter lange Kombi bietet ein Kofferraumvolumen je nach Sitzkonfiguration zwischen 587 und 1.470 Litern. Bei der Gestaltung des Innenraums profitiert der Leon vom Zugriff auf den MQB. Fahrer von anderen VW-Konzern-Marken finden sich schnell zurecht. 2016 erhielt der Leon ein Facelift. Optisch orientiert er sich seitdem am Seat Ateca.
Auch beim Motorenangebot ist der Leon ein typisches VW-Konzern-Mitglied. Benziner, Diesel und Erdgas-Varianten stehen zur Wahl. Bei den Ottomotoren mit drei und vier Zylindern reicht die Leistungsspanne von 86 PS bis 310 PS. Alle Aggregate sind turboaufgeladen und Direkteinspritzer. Die Cupra-Modelle, die seit 2014 im Angebot sind und als 2.0 TSI in den Varianten von 265 PS bis 310 PS (Cupra R) die leistungshungrige Kundschaft begeistert, bieten zum Teil auch Allradantrieb.
Auch Erdgas im Angebot
Käufer, die es nicht ganz so rasant angehen lassen wollen wie die Cupra-Fans werden vermutlich auch mit den „zivileren“ TSI-Motoren glücklich. Die Selbstzünder TDI starten bei 90 PS, das stärkste Diesel-Aggregat leistet 184 PS. Auch hier gibt es Versionen mit Allradantrieb. Zudem kann man sich auch für die Erdgas-Variante TGI mit 130 PS entscheiden. Die Kraftübertragung erfolgt je nach Motor über manuelle Fünf- oder Sechsgang-Getriebe, außerdem stehen Sechs- und Siebengang-DSG zur Verfügung.
Bei der Ausstattung zeigt sich ebenfalls die verwandtschaftliche Nähe zum Golf. Zwar verfügen die ersten Jahrgänge noch nicht über alle Komfort- und Technikfeatures, die es für den Kompakten aus Wolfsburg gab, doch peu à peu hielten auch sie Einzug ins Leon-Programm.
So sind etwa Voll-LED-Scheinwerfer und adaptive Dämpfer auch für den Leon verfügbar. Wer es sportlich mag, ohne gleich zu den Cupra-Modellen greifen zu wollen, kann einen Blick auf die FR-Ausstattungslinie werfen. FR steht für Formular Racing und punktet mit einem strafferen Fahrwerk und Sitzen mit mehr Seitenhalt. Bei älteren Leon-Jahrgängen sollte Interessenten darauf achten, dass eine Klimaanlage an Bord ist. Diese gehörte erst ab der zweiten Komfortstufe „Reference“ zum Serienumfang. Beim Thema Sicherheit erlaubte sich der Leon keine Patzer und absolvierte 2012 den NCAP-Crashtest mit der Höchstwertung von fünf Sternen. Mit dem Facelift wurde die Funktionsweise der Assistenten erweitert, so gibt es seitdem eine Fußgängererkennung oder eine verbesserte Verkehrsschilderkennung.
Gute Qualitätsanmutung
Das spanische Mitglied der VW-Familie muss sich auch hinsichtlich Materialien und Verarbeitung nicht verstecken. Vereinzelt machen DSG-Getriebe und Turbolader Probleme, doch im Großen und Ganzen attestiert der TÜV dem Spanier Solidität. Die TÜV-Prüfer bemängeln allerdings oft die vordere Beleuchtung und die Stoßdämpfer. Gebrauchtwagen-Interessenten sollten darauf achten.
Der Leon ist schicker und rassiger gezeichnet als der Golf. Wer also Wert auf im Vergleich zum Golf auffälligeres Design legt, ist beim spanischen Kompakten gut aufgehoben. Dank MQB profitiert er von der Konzerntechnik. Interessenten müssen für Modelle aus den Jahren 2013 mindestens 5.000 Euro investieren. Die Online-Gebrauchtwagen-Börsen weisen für ältere Cupra-Modelle Preise ab rund 13.000 Euro aus. (SP-X)